Als langjähriger ROCK4-Fan musste ich mir natürlich auch die neue Scheibe der Holländer holen. Was nicht so einfach ist, aber direkt bei der Band über deren Homepage – kein Problem. Seit Jahren beobachte und schätze ich diese formidable A-cappella-Band, die die Grenzen des Genres immer wieder munter überschreitet. Jetzt ging es aber einen Schritt zu weit, denn die meisten Songs wurden mit einer Rockband eingespielt, ein Umstand, der den besonderen Charme der stimmgewaltigen vier Goldkehl(ch)en m.E. leider etwas abschwächt. Klar, das ist immer noch richtig gut, aber eben nicht mehr genial, wie alle ihre andere Alben. Diese Band hat mich – als alten Rockmusik-Listener – auf das A-capella-Hören gebracht. Warum? Bei ihnen geht es nicht um braves Nachsingen. Da wird munter mit dem Songmaterial gespielt, so kommt beispielsweise in der originellen Version von „Come together“ (BEATLES) schon mal ein düsterer und verfremdender „gregorianischer“ Chor, der den Zuhörer gewitzt in die Irre führt. Natürlich findet man auch auf dieser CD einige Songperlen, z.B. die akustische Version von „Bohemian Rhapsody“, die man unter den sechs Bonus Tracks findet. Leider kann auch die Aufnahme- bwz. Klangqualität nicht mehr mit der Brillanz früherer Werke mithalten, die ich gerne einsetze um neue Speaker oder Verstärker in der Anlage zu testen. Wer sich mit ROCK4 beschäftigen möchte – ich empfehle vor allem die fantastische „Abbey Road“-CD der Band – es ist verblüffend, wie beeindruckend die vier Mannen den BEATLES-Klassiker interpretieren. Auch die vorletzte Scheibe „Back to Basic“ – erschienen 2022 – ist ein Meisterwerk, vor allem wegen der A-cappella-Versionen von „Whole lotta Love“ (LED ZEPPELIN) oder DAVID BOWIE‘S „Life on Mars“. Achtung, die Band kommt dieses Jahr nach Deutschland, z.B. kann man sie am 26. Juni Live im Bürgerhaus Unterföhring erleben. (bandcamp) HuGe

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