Christian Koller, aka Chris Colter, ist seit fast vier Jahrzehnten als Singer-Songwriter in der regionalen Szene aktiv. Seine Wurzeln liegen im Bluesrock, Americana und Country, auch Einflüsse aus dem Bluegrass und seiner Hardrock-Vergangenheit finden subtil ihren Weg in seine Musik. Mit der Neuauflage seines Songs „Late at Night” schlägt Chris Colter ein besonders persönliches Kapitel seiner musikalischen Reise auf. Ursprünglich 1999 als Titelstück seines Debütalbums veröffentlicht, erscheint der Song nun in einer völlig neuen, reduzierten Version – getragen allein von Akustik-Gitarre und Cello. Klar, dass wir hier unsere „fünf Fragen“ an ihn hatten.
1. Gut 25 Jahre nach dem Erscheinen Deines Debutalbum „Late at night“ gibt’s jetzt eine neue Version des Titeltracks – wie kam es dazu?
Dieser Song war schon damals mit Akustik-Gitarre und Country-Fidel geplant, wurde aber aus Budgetgründen zurückgestellt. Als ich dann kürzlich Andreas Mayer von den Audiobloom Studios in Bach an der Donau davon erzählt habe, meinte er nur, „wenn du es so haben willst, dann mach es!“ Zum ersten Mal hatte ich einen Partner in Crime, der mich nicht ständig mit Vorbehalten, über das, was nicht geht, bombardierte. Allerdings war auch schnell klar, dass der melancholisch-positive Vibe des Songs besser mit einem Cello einzufangen ist. Und schon war Andreas Weimar aus Regensburg gebucht. Ich habe diese unkomplizierte Atmosphäre in den Audiobloom Studios wirklich genossen. Irgendwie schien es nix zu geben, was nicht geht. Love it!
- Wodurch unterscheiden sich die beiden Versionen?
Die erste Studio-Version ist in dem typischen 90er-Country-Pop-Style produziert. Auch gut, aber es fehlt a bisserl die Emotion, unter der ‚Late At Night‘ entstanden ist. Die 2025er Version legt diesen emotionalen Kern des Songs frei. Die Instrumentierung mit Akustik-Gitarre und Cello hat in meinen Augen zwei wesentliche Dinge verändert, den Fokus auf die Lyrics und eine spürbare Versöhnung mit den Umständen von damals.
- Wo hast du den neuen Titel eingespielt?
Wie bereits gesagt… in den Audiobloom Studios in Bach an der Donau, unter der Produktionsleitung von Andreas Mayer.
- Gibt’s Pläne für weitere Re-Issues?
In der Tat sind für dieses Jahr 2025 noch zwei weitere Singles geplant, ein brandneuer Song mit dem Titel „This Girl“, ein echter Rocker und ein Re-Issue von „Blueberry Winter“ aus dem 1999er Album. Warum? Weil der Drummer der Chris Colter Band – Manuel Opitz – die geniale Idee hatte, einen Half-Time-Shuffle drunter zu legen, was dem Song eine unglaubliche Southern-ness und Coolness gibt. Also der Song, den die Black Crowes nie geschrieben haben (Zwinker-Smiley). Es wäre zu schade gewesen, ihn nur live zu spielen.
- Was passiert in den nächsten Wochen?
Nach dem plötzlichen Tod unseres Bassisten – Heiner Schmitt – im September 2024 war es sehr ruhig um Chris Colter & Band. Gott sei Dank haben wir mit Jochen Benkert aus Straubing schnell wieder einen Top-Erben auf die vakante Stelle motivieren können. Die Zeit bisher war voll damit, uns kennenzulernen, am Live-Set zu arbeiten, neue Songs zu schreiben, Studioarbeit, Nachhilfe in KI und Social Media und Playlist Promotion zu bekommen. Das wird sich hoffentlich in den kommenden Wochen ab dem Release von „Late At Night“ auszahlen. Es werden zwei weitere Singles kommen, wieder Gigs geplant und angekündigt werden und es werden die Singles zu einem neuen Album mit neuen Songs arrondiert werden. Seit der Neuauflage der Chris Colter Band war mir musikalisch tatsächlich nicht für einen Cent langweilig …
Diese Neuinterpretation legt den emotionalen Kern des Songs frei: eine stille Reflexion über vergangene Beziehungen, über verpasste Chancen und das, was bleibt. Trotz der spürbaren Melancholie strahlt „Late at Night“ eine warme, versöhnliche Ruhe aus – als hätte sich der Blick auf die Dinge mit den Jahren verändert.