altemaelze

Lookin‘ For Trouble

The Dead Daisies

Tribute an Blues-Klassiker

Zu Beginn des vergangenen Jahres hat die Band in Nashville, Tennessee und in Muscle Shoals, Alabama ihr neues Studioalbum ‚Light ´Em Up‘ aufgenommen. Während ihres Aufenthalts in den berühmten ‚Fame Studios‘ haben sich die Musiker von der sagenumwobenen Umgebung so inspirieren lassen, dass die Band als Hommage an die eigenen musikalischen Einflüsse einige ihrer Lieblings-Bluesklassiker für ein eigenes Album aufgenommen hat. Auf dem berühmten Schild über dem Eingangsbereich dieses Studios steht: „Durch diese Türen gehen die besten Musiker, Songwriter, Künstler und Produzenten der Welt.“ Dieses Motto gilt heute noch genauso wie 1961. Seit seiner Eröffnung hat FAME buchstäblich das Who-Is-Who großartiger Musiker begrüßen können, darunter Legenden wie Aretha Franklin, Wilson Pickett oder Etta James, die dort ihre klassischen Hits aufgenommen haben. Im selben Raum wie einst diese Ausnahmekünstler wurde die Band – John Corabi, David Lowy, Doug Aldrich, Michael Devin und Schlagzeugerin Sarah Tomek (die Tommy Clufetos ersetzte) – fast automatisch in das große musikalische Erbe des Blues hineingezogen. Nachdem ihre jeweilige Rock-Session am Abend beendet war, jammten die Musiker zum Spaß einige Blues-Klassiker. Produzent Marti Frederiksen erkannte die besondere Magie dieser Momente und drückte die Aufnahmetaste. Und so entwickelte sich aus dem, was als improvisierte Late-Night-Sessions anfing, das Album „Lookin‘ For Trouble“, ein Werk, das vor roher Energie und rebellischem Spirit, die den Blues zur Grundlage von Rock’n’Roll gemacht haben, geradezu knistert. Das Ergebnis sind Riff-lastige, Blues-getränkte Hymnen, eine Hommage an Meister wie John Lee Hooker, Leadbelly oder Robert Johnson und zugleich typisch für The Dead Daisies. Insgesamt zehn Tracks umfasst dieser Longplayer, neben „Boom Boom“, den John Lee Hooker-Klassiker, rockt sich die Band durch weitere Klassiker wie „Going Down“ (Freddie King) oder „Black Betty“ (Lead Belly) und verleiht diesen Songs ihren eigenen knallharten Vibe. Auf der Setlist stehen auch glühende Interpretationen von „Born Under A Bad Sign“ (Albert King), „Sweet Home Chicago“ (Robert Johnson) und „The Thrill Is Gone“ (B.B. King), die von The Dead Daisies mit dem für sie typischen Biss und ihrer charakteristischen Intensität performt werden. Natürlich darf auch „Crossroads“ von Robert Johnen, der die Blues-Mythologie begründet hat, nicht fehlen. „Mit „Crossroads“ hat Robert Johnson einen Mythos erschaffen, der so groß ist, dass er sich in die Grundfeste der Rock´n`Roll-Historie fest eingebrannt hat“, sagt Bassist Michael Devin. „Im Laufe der Jahre haben viele Bands „Crossroads“ gecovert, wir haben es jetzt auf unsere eigene Art und Weise getan.“ Dieser Longplayer haucht den zehn legendären Songs, die von The Dead Daisies in ihrem eigenen Stil interpretiert werden, neues Leben ein. Der Geist von „Lookin‘ For Trouble“ ist ein vitaler Beweis für die auch weiterhin enorme Kraft des Blues. Mit großem Respekt vor den Ursprüngen dieses Genres hat die Band die Songs live im Studio aufgenommen, um jene Spontaneität und Emotion einzufangen, die den Blues so zeitlos machen. „Dieses Album ist unser Liebesbrief an den Blues“, erklärt John Corabi. „Als ich zum ersten Mal Blues hörte, war es durch Bands wie Led Zeppelin und die Rolling Stones. Und je mehr ich über die Musik meiner Helden recherchierte, desto tiefer tauchte ich in ihre Geschichte ein. Der Blues ist die Seele des Rock´n`Roll – er steckt in allem, was wir tun.“ Gitarrist Doug Aldrich fügt hinzu: „Wir haben diese Songs live aufgenommen, im selben Raum, in dem schon so viele Legenden gearbeitet haben. Es ging nur um das Gefühl und darum, die Rohheit und Authentizität einzufangen, die den Blues so kraftvoll machen.“ Und garantiert gibt’s etliche dieser Blues-Klassiker auch „live on stage“ zu hören, bei den anstehenden Konzert der Daisies in Europa, leider nur mit einem Konzert in Bayern, am 23. Juni im Hirsch in Nürnberg. (The Dead Daisies) P.Ro

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