Das legendäre postmoderne, postpunkige, postmenschliche und vergangenheitsliebende Kollektiv Mekons kehrt mit einem brandneuen Album 2025 zurück. „Horror“, ist eine Sammlung von Songs, die Ende 2022 geschrieben wurden, aber eine erschreckend vorausschauende Reflexion der Welt in ihrem aktuellen Miasma und wie wir hierher gekommen sind. Seit 50 Jahren ist die Kapelle von Jon Langford nun schon der Stachel im gut situierten, konservativem englischem Reihenhaus. Und nicht nur da! Langford knöpft sich die Schlechtigkeit der Welt, b.z.w. deren Bewohner vor, schimpft und wettert und das mit besten Zutaten aus Punk, Polka, Walzer und Pop. Der Zeigefinger wird hier schnell zum Stinkefinger. So auch auf dem gefühlt 30. Album der ehemaligen Kunststudenten, das sich mit der Geschichte und dem Erbe des britischen Imperialismus auseinandersetzt. Die Texte werden von ihrem typisch eklektischen Sound begleitet, der Dub, Country, Noise, Rock’n’Roll, Electronica, Punk, Music Hall, Shanty und Polka in sich vereint und bei dem Susie Honeymans Geige immer wieder melancholisch-romantische Akzente setzt, die in harschem Gegensatz zum schroffen Punk-Rock und Schlachtruf von etwa „War Economy“ stehen. (Fire/Cargo) HuSch
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