altemaelze

All born screaming

St. Vincent

Hörerlebnis der besonderen Art

Annie Clark, besser bekannt als St. Vincent, hat mal wieder eine Platte veröffentlicht. „All Born Screaming“ heißt das „Monster“, denn was hier geboten wird, ist richtig gewaltig, ja gewalttätig. „Wenn man mit einem Schrei zur Welt kommt, ist das doch ein gutes Zeichen, schließlich bedeutet es, dass man atmet. Dass man lebt. Mein Gott! Pure Freude… aber eben auch ein Protest. Wir alle kommen gewissermaßen protestierend auf die Welt. Es ist grausam, am Leben zu sein. Und es ist eine unfassbare Freude, am Leben zu sein. Es ist alles zugleich.“, sagt die Künstlerin zum Albumtitel und fügt noch an, “Mit meiner neuen Platte, will ich die Leute richtig fertigmachen.” Das kann gelingen, wenn dieses „Fertigmachen“ auch wunderbar masochistische Gelüste auslösen kann. Man höre sich nur den brachialen Funk-Bass in „Big Time Nothing an“ oder das gefährlich süßliche, Bläser-gestärkte Gesäusel in „Violent Times“, das perfekt zu einem neuen James Bond Streifen passen würde. Andernorts peitschen Industrial-Gitarren durch diese ansonsten so fragilen Art-Pop-Songs. Produziert hat sie diesen köstlichen Wahnsinn selbst, mit im Studio saßen u.a. Dave Grohl, Stella Mozgawa von Warpaint und Cate Le Bon. (Virgin) HuSch

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