altemaelze

Call me what you want

Night Laser

Glam Rock meets Power Metal

Frische Musik auf meine Ohren gibt es mit dem neuen, bereits vierten Album „Call me what you want” der Hamburger Night Laser. Tatsächlich habe ich bis heute noch nie was von der seit zehn Jahren existierenden Band gehört. Auffällig beim Durchhören der Scheibe ist schon mal der wirklich gute Sound, der in den kompetenten Händen von Dirk Schlächter (Bassist bei Gamma Ray) und Mastering-Meister Eike Freese (u.a. Deep Purple, Helloween usw.) lag und schön fett aus den Boxen kommt. Eher ungewöhnlich ist die Mischung aus Glam Rock und breitbeinigem Power Metal, den die Jungs um Sänger Benno Hankers hier vom Stapel lassen und bei denen zumindest bei mir am meisten Eindruck die absolut formidable Gitarrenleistung der beiden Gitarristen hinsichtlich der Soli machen. Eine absolute Ohrenweide würde man sagen, wenn es das Wort gäbe. Wer sich also an Bands/Musik wie „mittlere“ Poison („Wait to the Thrill“), Steel Panther („No More Changes“), Kiss so Ende der 80er Jahre, also „Revenge“ Album („Don’t call me Hero“ mit dem ersten großen Solopart) aber auch Power Metal á la Hammerfall bzw. Helloween (den Double Bass Drums angetriebenen „Law of the Vulture“ mit gleich zwei dicken Solopassagen bzw. „Captain Punishment) erfreuen kann, wird hier begeistert sein. Damit die Ohren nicht zu sehr bluten hat die Band noch eine sehr geschmackvolle Halbballade an Bord mit „Travelers in Time“, das mit Geige und Akustikgitarren schönes Lagerfeuerfeeling verbreitet, nur um dann so ab Minute drei zu explodieren und sich in einen Power Metal Abgehsong zu transformieren. Das Magnum Opus der Scheibe ist aber der mit über neun Minuten längste und beste Song am Ende der Scheibe: „Fiddler on the Roof“, der wie der Titel schon sagt mit Geigen und Mittelaltermarkt beginnt (und dies Zwischendrin immer wieder mal einzufügen) wie ein Blackmore’s Night Song, nur um dann Helloween’s „Keeper of the 7 Keys“ (dem Song) alle Ehre zu machen und auch hier wieder den Sleaze wegzulassen und den Power Metal Modus einzuschalten. Von den beiden CD Bonus Tracks gefällt mir allerdings nur der drei Minuten Klopper „Thin Ice“, während das deutsch gesungene „Über-Alman“ eher für Leute geeignet ist, die auf schunkelige Country Musik á la Gunter Gabriel, Texas Lightning oder Boss Hoss in lahm stehen und sich an Reiseberichten zu Orten in und um Hamburg als Text erfreuen können. Meins ist es nicht, weshalb ich hier nach einer halben Minute die CD ausgeworfen habe. Dennoch gibt es von meiner Warte aus 5,5 Sterne für diese Mucke und falls sich wer interessiert, ob die Band dass alles auch Live zu gut rüberbringt kann sich hier am 1.6.2024 im VAZ Pfarrheim in Burglengenfeld im Vorprogramm von Freedom Call selbst ein Hörbild machen. (Steamhammer/SPV) HJH

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