altemaelze

Standing out loud

Alastair Greene

Das neue Album des US-Gitarristen ist ein selbstbewusstes Statement, das seine Position als Bluesrockveteran festigt.

Vielen wird dieser Bluesrock-Gitarrist, Sänger und Songwriter aus Kalifornien nicht bekannt sein, dabei spielte er schon mit Musikern wie Eric Burdon oder Walter Trout zusammen, nahm mit Alan Parsons im Studio auf. 2001 erschien sein Debutalbum „A little wiser“, mit „Standing out loud“ legt er jetzt sein elftes Soloalbum vor. Greene wollte damit eine ehrliche, schnörkellose Platte machen, die an den Geist seiner Lieblingsmusik aus den 1960er und 70er Jahren erinnert. Zu diesem Zweck begab er sich im Anfang 2024 nach Nashville, wo er acht der elf Songs des Albums einspielte. Sein Partner bei diesem Unterfangen war Nashville-Urgestein JD Simo, der mit Greene koproduzierte und die Tracks in seinem eigenen ‚House of Grease‘-Studio aufnahm. „Ich wusste, dass JD auf Old-School-Sound steht, und ich wollte sehen, was wir gemeinsam schaffen können“, erklärt Greene und fährt fort: „Er brachte eine hervorragende Rhythmusgruppe mit, um die Platte mit mir zu machen. Wir haben in kurzer Zeit eine Menge geschafft und einige fantastische Momente eingefangen.“ Greene verpackte seine explosiven E-Gitarren-Sounds in enge, sauber konstruierte Songs wie den treibenden Blues-Rock-Opener „You Can’t Fool Me“ und den Mid-Tempo-Rocker „Slow Burn“. „Ich habe mich vor der Aufnahme mit den Rolling Stones und den frühen ZZ Top beschäftigt.“ erinnert sich Greene. „Ich wollte ein Album machen, das so klingt, als wäre es in den frühen 70er Jahren aufgenommen worden, nicht nur die Songs, sondern auch der Klang der Platte“. Diese Herangehensweise bedeutete auch, dass er seine Songs kurz und bündig halten wollte. Das ist ein erfrischender Aspekt von „Standing Out Loud“, der Greenes neues Album von anderen zeitgenössischen Blues-Rock-Veröffentlichungen unterscheidet. Dazu Greene: „Schauen Sie sich die Studioversion von „Little Wing“ von Jimi Hendrix an; sie ist zwei Minuten und fünfundzwanzig Sekunden lang. Das war etwas, das ich erreichen wollte. Ich möchte, dass die Songs für sich selbst sprechen.“ Das bedeutet nicht, dass er sich bei den Nashville-Sessions zurückgehalten hat; Greenes Soli auf Standing Out Loud sind alles andere als dynamisch. Doch wie seine Lieblingsspieler aus der Classic-Rock-Ära integriert er diese Soli in kompakte Studioaufnahmen. Die anderen drei Stücke sind „live in the studio“-Tracks aus einer Session in Greenes Wahlheimat Austin, Texas. Greene liefert hier eine kraftvolle Performances ab, darunter eine Coverversion des Klassikers „Bullfrog Blues“, bei der er seine Fähigkeiten auf der akustischen und elektrischen Gitarre unter Beweis stellt, und mit der das Album endet. Greenes neueste Veröffentlichung, Standing Out Loud, ist eine eindrucksvolle Erklärung, die seine Position als erfahrener Veteran in der Welt des Bluesrock festigt. Mit einer Reihe von Songs, die in der Blues- und Southern-Rock-Tradition verwurzelt sind, baut es auf der Dynamik auf, die durch seine von der Kritik gefeierten Solo-Veröffentlichungen der letzten Jahre entstanden ist. Der Bluesrocker Alastair Greene ist vielleicht nicht jedem ein Begriff, aber unter Musikinsidern ist er mit seiner über 25-jährigen Karriere längst kein Geheimtipp mehr, und mit diesem Longplayer sollte er darüber hinaus sein, denn er kommt heuer zu uns. Nach der Fertigstellung von „Standing Out Loud“, das Mitte Mai erscheinen soll, brennt Greene darauf, auf Tour zu gehen. Sein Tourneeplan für 2024 umfasst auch über 40 Termine in Europa. „Als Gitarrist des Alan Parsons Live Project bin ich schon oft durch Europa getourt, und ich freue mich darauf, meine Musik zu den Menschen zu bringen.“ Leider ist bislang kein Termin in unserer Gegend eingeplant. (Ruf Records) P.Ro

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