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Everyone’s Getting Involved: A Tribute to Talking Heads‘ Stop Making Sense

Various Artists

Neue Perspektiven und Sichtweisen auf Songs, die TH-Klassiker sind.

David Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz und Jerry Harrison, zusammen bekannt als The Talking Heads, sind gerade recht gefragt anlässlich der Wiederveröffentlichung von Jonathan Demmes kultigem Konzertfilm gleichen Namens und dem 40-jährigen Jubiläum des dazugehörigen Soundtrack-Albums, der ja auch in Regensburg zu sehen war. Kein Wunder also, dass jetzt diese Compilation erscheint. Die 16 Neuinterpretationen spiegeln die Tracklist der Original-LP wider und führen nicht nur eine neue Generation von Hörern in die Musik der Talking Heads ein, sondern bieten auch neue Perspektiven und Sichtweisen auf Songs, die langjährige Fans seit Jahrzehnten auswendig kennen dürften. Diese Auswahl von Künstlern setzt “Stop Making Sense” in der populären Musik und Kultur neu in Szene, wobei der Schwerpunkt auf der generations- und stilübergreifenden Bandbreite liegt. Musikalische Beiträge für diese Werkschau kommen von: BADBADNOTGOOD, Blondshell, The Cavemen, Chicano Batman Feat. Money Mark, DJ Tunez, El Mató a un Policía Motorizado, Girl in Red, Jean Dawson, Kevin Abstract, The Linda Lindas, Lorde, Miley Cyrus, The National und Toro y Moi. Vielversprechend klingt das Cover von Paramore, die sich “Burning down the house” angenommen haben. Der Song zeichnet sich durch die gefühlvolle, knurrende Stimme von Sängerin Hayley Williams aus, die den kultigen, trällernden und gehauchten Ton von Talking Heads-Sänger David Byrne ersetzt. Die poppigen 80er-Jahre-Synthies sind präsent, aber sie haben einen gewissen modernen Touch. Und Lorde hat “Take me to the river” neues Leben eingehaucht und erzählt, dass sie als Kind ein Video von einem Talking Heads-Auftritt bei “Top of the Pops” sah, das sie absolut faszinierte. “In dem Video sehe ich eine Band aus einer anderen Zeit, die in einer Fernsehshow auftritt“, sagte sie. „Der Leadsänger trägt einen Anzug, hat hohe Wangenknochen und dunkles Haar, das nach hinten geglättet ist. Links neben ihm spielt ein blondes Mädchen Bass. Sie stehen in einem Pool aus Licht. Der dunkelhaarige Mann singt ein Lied darüber, dass er jemanden will und nicht weiß, warum. Er ist ein Prediger, ein kontrolliertes Feuer, ein wildes Tier. Er bewegt sich, wie ich noch nie jemanden habe bewegen sehen, und seine Augen rollen in seinem Kopf zurück. Er weiß, wie es sich anfühlt, mit Zunge zu küssen.“ Und dieses Feeling bringt sich in ihrer Interpretation auch rüber. Daneben gibt’s noch 14 weitere ‘Stop Making Sense’-Songs, die von einer ganzen Reihe von Talenten interpretiert werden. Die vorgestellten Künstler decken ein breites Spektrum an musikalischen Genres und Hintergründen ab. Besonders interessant sind noch die Interpretationen des Brockhampton-Gründungsmitglieds, des Rappers und Sängers Kevin Abstract und des Jazz-Quartetts BADBADNOTGOOD, bei denen Norah Jones mitwirkt. (A24) P.Ro

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