Das dritte Album „Midnight Forces“ der Band Inner Axis aus Kiel seit 2010 (also jetzt nicht so mega produktiv) bietet fett produziert, bass lastigen Heavy Metal Richtung Iron Maiden (leider ist der Bassist nur Gast in der Band) trifft auf Gamma Ray. Teilweise wird es auch schon Mal Speed Metallisch wie bei „Evil Dead“ (nur echt mit durchgetretener Double Bass Drum) oder geht auch mal Richtung Stratovarius bei „This is the Way“ mit coolem Trompetensolo. Der True Metal Fan grinst sich eins beim Manowar Doppel „Spartan-War Cry“ (nur echt in Fellhosen) und „Steelbladed Avenger“ (hier standen eindeutig Riot mit dem Album „Thundersteel“ Pate), während der Epic Metal Fan beim Rauswerfer „Blade of Glory“ happy wird und Bathory sich mit Manilla Road vereinigen (kleiner Tipp: CD nicht vor dem Ende auswerfen sondern 30 Sekunden warten). Zudem sind witzige Texte mit Anleihen aus Film und Serien wie Evil Dead, Cobra Kai, 300, das Marvel Universum oder auch Star Wars/The Mandalorian doch gleich mal was anderes. Die Gitarren sind von den Soli her super, leider ist der leicht nölige, eher fast schon Sprechgesang nicht wirklich meins, es fehlt Pfeffer, Druck und Schmutz, dafür ist der Sänger ein richtig guter Songschreiber. Für eher softere Musik würde seine Stimme auch passen, wie man an dem gut zwei Minuten langen ruhigen Piano/Gesangsoutro vom bereits erwähnten „Blade of Glory“ nachhören kann. Man kennt natürlich auch die ganz Großen des Genres: Metallica, die hier „Master of Puppets“ im neuen Gewand spielen und es hier „Master and Commander“ nennen (wieder ein Filmtitel vom Regisseur Peter Weit) bzw. Accept, die sich mal schnell Dee Snider von Twisted Sister für den Gesang beim old school Metalsong „Burn with me“ ausgeliehen haben. Unterm Strich ist das Album musikalisch ein richtiges Vergnügen, die Musiker haben technisch wirklich was auf der Pfanne, was man leider von den Vocals nicht wirklich sagen kann. Dennoch gibt es von meiner Warte aus fünf Sterne. Ach ja, und das Cover sieht richtig kacke aus. Da hätte man sich in Verbindung mit den ganzen textlichen Querverweisen sicher etwas Schöneres fürs Auge einfallen lassen können. Mein Tipp, wie öfter in solchen Fällen: Bei YouTube checken, ob man mit dem Gesang klarkommt. Dann kaufen, oder nicht. (Fastball Music) HJH

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