altemaelze

The Awakening

Wade Black’s Astronomica

Braucht die Metal-Welt nicht!

Wenn man ein Debüt-Album von einer Band Namens Asttronomica bekommt, hier dann noch Wade Black als Sängernamen liest, weiß man gleich was man da bekommt. Progressive Metal á la Crimson Glory, wo er Übersänger Midnight (RIP) 1999 für ein letztes Album ersetzte, welches so hieß wie die Band jetzt. Leider trifft das dann nicht zu. „The Awakening“ bietet in der Mehrheit Double Bass-Drum lastigen US Metal á la Metal Church, Vicious Rumors, frühere Savatage oder Flotsam & Jetsam, nur eine Qualitätsstufe niedriger. Leider ist die Produktion grottenschlecht, so dass man vom an und für sich ganz guten Gesang meistens nicht viel hört, so dumpf und in den Hintergrund wurde der gemischt. Hört sich an, als ob er mit eine Kartoffel im Mund singt und noch eine dicke Wolldecke über das Mikro gelegt hat und sorgt dafür, dass ich mir diese Scheibe freiwillig kein zweites Mal anhören werde. Die Band an sich ist ziemlich gut an den Instrumenten (Drummer Patrick Johannson kennt man u.a. von Malmsteen oder W.A.S.P.), die Keyboards sind so gut wie nicht wahrnehmbar, und leider sagen mir auch die Soli im Gitarrenbereich mal wieder nicht so zu. Technisch fein und immer gerne am Song vorbei, wobei es ein paar wenige Ausnahmen gibt und die dann auch die Songhöhepunkte auf einem auch hier eher mittelmäßigen Album darstellen: „Darkness falls“ balladesk bzw. „Sirens“, mit ruhigem Beginn und sich stetig steigerndem Härtegrad, erinnern an Queensryche bzw. Crimson Glory und tendieren in die Progressive Metal Ecke. „Letter from Hell“ fährt ein gar jazziges Fingerpicking auf bevor es ein fesches Solo gibt und das mit coolem Bassbreak versehene, generell sehr basslastige „Fate or Faith“ (könnte so auch von Savatage stammen) wissen auch noch zu überzeugen, der Rest rauscht komplett an mir vorbei, wie das nur knüppelige „Deceiver“ mit mauem Gesang. Wo hier eine Topproduktion sein soll wie ich in anderen Kritiken gelesen habe, würde ich schon interessieren. So schlecht hört sich keine Grave Digger Scheibe an, die ebenfalls von Chris Boltendahl gemastered werden, außer meine Version stellte eine noch ungemasterte Version dar. Fazit: Braucht die Metalmusikwelt zumindest m. M. nach nicht und bekommt von mir dreieinhalb Sterne. Wer sich dennoch für die Scheibe interessiert checkt lieber vorher mal den offiziellen YouTube Channel wo es einige der Songs zu hören/sehen gibt. (ROAR/Soulfood) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal