altemaelze

Stand United

Firewind

In Summe wieder ein starkes Album!

Seit einem ViertelJahrhundert im Geschäft folgt nun mit „Stand United“ Album #10 der griechischen Power Metal Band Firewind. Mit dem neuem Sänger und alten Hasen im Musicbiz, Herbie Langhans (u.a. Avantasia), hat man schon mal höchste Qualität am Mikro. Getoppt wird das alles natürlich vom Bandchef Gus G., seines Zeichens Gitarrenmaestro Deluxe, der nicht umsonst lange Zeit auch bei Ozzy Osbourne in Lohn und Brot stand, und sich hier wieder etliche feinste Soli aus den Rippen schneidet, aber dabei songdienlich bleibt und nicht sinnlos in der Gegend herumshreddert. Wobei das natürlich alles nichts bringen würde, wenn die Songs an sich nichts taugen. Tun sie aber hier natürlich und die neun Tracks (plus ein Cover von The Romantics „Talking in your sleep“, das man, wenn man es denn nicht kennen würde, ich tue es natürlich, auch für eine Radio freundliche Eigenkomposition halten würde), laufen klasse ins Ohr. Vom modernen Stampfer „Fallen Angels“ über das hymnische „Salvation Day“ bis zu den balladesk angehauchten „Chains“ (man könnte hier fast meinen, dass Ronnie Romero als Gastsänger dabei ist) bzw. „Days of Grace“ ist alles an Bord. Freunde des Double Bass Drums getriebenen Liedguts werden mit „Land of Chaos“ bedient, das mit ziemlich stark an aktuelle U.D.O. Alben erinnert (auch gesanglich) und Andi Deris im Duett mit Ronnie Atkins schauen bei „Come undone“ vorbei, das sich dann tatsächlich wie eine Mischung aus frühen Pink Cream 69 gepaart mit aktuelleren Pretty Maids anhört und die ganze Stimmbreite von Herbie zeigt. Feine, kleine Keyboardpassagen runden dann noch den einen oder anderen Song ab bzw. geben ihnen einen leichten modernen Melodic Metal Touch, wie den erwähnten „Chains“, „Come undone“ oder „Salvation Day“. während die Rhythmusfraktion sehr solide agiert. Die Produktion, die in den Händen von Dennis Ward und den beiden Hauptprotagonisten lag, ist sehr druckvoll, wobei mir der leicht klöppelige, an Frontiers Rec. Album erinnernde Drum Sound nicht immer gefällt. In Summe ein starkes Album, wo ich mir vielleicht einen eigenen Song mehr gewünscht und das Cover als Bonus Track angehängt hätte. Dennoch von meiner Seite her sechs Sterne und eine Kaufempfehlung. (AFM Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal