Seit 2002 haben wir nichts mehr Neues von Peter Gabriel gehört. Das ändert sich – jetzt! Die Songs des Albums befassen sich nicht nur mit dem Leben, sondern sogar mit dem Rätsel unserer Existenz, mit dem Universum. Hier geht es inhaltlich nicht um „Boy meets Girl“ oder das übliche Blues(er)motiv „My Baby left me“. Der ex-GENESIS-Sänger betont unsere Verbundenheit mit der Welt um uns herum – „I’m just a part of everything“ singt Peter im Titeltrack „I/O“. Es geht um Sterblichkeit und Trauer, neben Themen wie Ungerechtigkeit, Überwachung und den Wurzeln des Terrorismus. Doch obwohl nachdenklich, ist die Stimmung auf dieser Platte nie verzagt, Songtitel wie „Road to Joy“ oder „Love can heal“ deuten dies an. Und beim optimistischen Schlusssong „Live and Let Live“ hat die Depression keine Chance mehr. Das Album ist komplex und abwechslungsreich, es gibt süffig-sonore und geradezu hypnotische Slow-Tracks, im richtigen Moment natürlich auch Songs mit Drive und Rockfeeling. Erfreulicherweise verzichtet Mr. Gabriel auf allzu viel elektronische Spielereien, wer sein Meisterwerk „So“ schätzt könnte hier erneut fündig werden. Peters unverwechselbare Stimme ist immer noch voller Kraft und Tiefe; nur wenige Rocksänger können an seine Gesangskünste, an seine Ausdrucksstärke heran reichen. „I/O“ ist ein Album, das bereits beim ersten Anhören fasziniert und sicher noch viele Runden auf meinem Plattenteller drehen wird. Meisterwerk! (Virgin) HuGe

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