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Regensburger Almanach 2023 – Kreative Stadt Entwicklung

Hrsg. Carola Kupfer

Hardcover, 240 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, MZ-Buchverlag, 29,90 Euro

Der Regensburger Almanach gehört traditionell zum Spätherbst in Regensburg, gerade ist die 55. Ausgabe dieser Jahreschronik erschienen. Bei der Präsentation im renovierten Haus Heuport wurden das Buch und die neue Herausgeberin der Öffentlichkeit vorgestellt.

Nun ist Carola Kupfer in Regensburg kein unbekannter Name und bei Kultur- und Kunstliebhabern durchaus präsent. Diesem 55. Almanach hat sie auch das Leitthema vorgegeben und zeigt mit dem Titel „Kreative Stadt Entwicklung“ den inhaltlichen Schwerpunkt dieser Ausgabe auf. Wie vielfältig die  im weitesten Sinn künstlerische Szene der Domstadt ist, überrascht immer wieder auch passionierte Kulturinteressierte: Literatur, Theater, Architektur, Musik und Film, Küche und Gastronomie, auch die neue Gamerszene gehören in diese vielseitige Kunst-Kultur-Gemeinde. Die Aufbruchstimmung zeigt sich speziell im geplanten Kreativareal Regensburg am Westhafen, der Neugestaltung der Leopoldkaserne, Kunstcafes, dem „Degginger“, mutigen Inszenierungen des Theater Regensburg – das zum Nationaltheater gekürt wurde, der beeindruckenden Lichtinstallation „Genesis“ in der Ulrichskirche und in vielen eigenständigen Initiativen, die das kulturelle Leben der Stadt gestalten. Da ist die Forderung nach einem Literaturhaus in Regensburg nur zu verständlich, wobei das Engagement verschiedener Buchhandlungen oder der Stadtbücherei, Begegnungen zu ermöglichen, nicht vergessen werden sollte.

Darüber hinaus beschäftigen sich verschiedene Beiträge mit den Problemen einer vitalen, wachsenden Stadt sowie der Frage, wohin der Weg führen soll, auch in puncto Mobilität und dem Erhalt gewachsener Strukturen. So werden beispielsweise die Diskussion um die geplante Stadtbahn oder der anstehende Verkauf von Kirche und Kloster St. Theresia in Kumpfmühl als „Ende einer Ära“ thematisiert. Der Abstieg des SSV Jahn Regensburg in die 3. Liga schmerzt nicht nur eingefleischte Jahner, die ihren Verein gern wieder im Erfolgsmodus sehen wollen. Im abschließenden Beitrag wird wie üblich ein knapper Überblick über besondere Ereignisse gegeben, die das Jahr über die Stadt beschäftigten. Das letzte Bild könnte fast eine Kunst-Installation zeigen, aber es ist lediglich das Foto von einem Unfall auf der Steinernen Brücke, der zum Glück nur einen Sachschaden verursacht hat.

So bietet der Regensburger Almanach erneut ein vielfältiges Spektrum aus unserer lebens- und liebenswerten Stadt. Und wer ein Weihnachtsgeschenk sucht, sollte hier zugreifen, wie Josef Roidl, der Verlagsleiter des Battenberg-Gietl-Verlags, bei der Buchpräsentation meinte. Dem kann man nur zustimmen. (arm)