altemaelze

Gefühlsecht

Günther Sigl

SMG-Chef wieder auf Solo-Pfaden

Mit „Gefühlsecht“ legt Günther Sigl sein zweites Solo-Album vor, das er zusammen mit seiner Band in den Railway Studios in Gräfelfing eingespielt hat. Produziert wurde das Album von Günther Sigl und Willie Duncan. Neben Sigl waren mit Willie Duncan (Sologitarre, Gesang) und Dieter Radig (Percussion, Gesang) noch zwei Mitglieder der Spider Murphy Gang dabei, dazu waren noch Wolfgang Goetz (Keyboards, Bass, Gesang) und Robert Gorzawsky (Schlagzeug) bei den Aufnahmen dabei. Schon sein erstes vom Swing inspirierten Solo-Album „Habe die Ehre“ (2010) zeigte die facettenreiche Seite des Schaffens von Günther Sigl und erzählte Geschichten aus dem Alltag, die stets mit einem Augenzwinkern versehen waren. „Gefühlsecht“ klingt im Vergleich dagegen erdiger und rockiger. Das Album mit insgesamt 15 Tracks vereint traditionellen Rock’n’Roll mit modernen Einflüssen und sehr persönlichen Balladen. Dazu mit gefühlvollen bis witzig-ironischen Texten und mitreißenden Melodien. Wobei sich „Gefühlsecht“ – wie der Name des Albums schon verrät – verstärkt mit Liebesgefühlen bzw. Liebesanbahnungen und nostalgischen Lebensbetrachtungen beschäftigt. So ist „Für immer (Hand in Hand)“ eine Hommage an seine Frau Doris mit einem aufrichtigen, aber zugleich humorvollen Refrain „Zuckerbaby du und i, mir zwoa bleim beinand, für immer – Baby Hand in Hand“. Der Song „Marlene“ erinnert textlich an den bekannten Evergreen „Skandal im Sperrbezirk“ und musikalisch an den NDW-Sound der 80er während „I mog di“ hingegen ein locker groovender Rocksong mit einem sanglich-romantischen Refrain ist. Natürlich erinnert einiges an die SMG – so ist vom Gefühl her „Frühling aufm Boulevard“ eng mit dem bekannten Spiders-Hit „Sommer in der Stadt“ verbunden. Überzeugend auch der rockige Ska-Song „Voulez vous“ oder der melancholische Track „FFB“, der Günther Sigls besondere Gabe zeugt, persönliche Erlebnisse in wunderschöne Songs zu verwandeln. Zum Ende hin folgt dann noch ein weiterer Höhepunkt des Albums, die Coverversion von „Fifi (Die Waschmaschine)“ eines Schlagers von Pirron und Knapp aus den 50er Jahren. Die Fans feiern diesen Song schon seit Jahren bei Live-Auftritten. Jetzt wurde er endlich aufgenommen. Fazit – wieder ein echtes Sigl-Werk mit starken SMG-Anklängen. (Electrola)

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