Die italienische Band Secret Rule (seit 2014 aktiv), sehr veröffentlichungsfreudig, bringen Ende November 2023 bereits ihr neuntes Album „Universe“ raus. Obschon ich von ihnen soweit ich mich erinnern kann noch nichts gehört habe, muss ich sagen, dass die neue CD gar nicht schlecht ist. Fett produziert schippert man im Fahrwasser von Bands wie Beyond the Black oder auch Amaranthe („Iam“ und das weiter hinten erwähnte „Multiple me“ hören sich schon sehr nach der Band um Sängerin Elize Ryd an) und hat u.a. mit diesen eine starke Sängerin (hier Angela di Vincenzo) gemein, die eine glockenklare, kraftvolle Stimme ihr eigen nennen und mich an eine Mischung aus Gwen Stefani, Jennifer Haben und Shakira erinnert (und dank des charmanten Akzents gleich erkennbar ist). Was jedoch abgeht ist der männliche Gesang (egal ob Grunz oder Normal), denn bis auf ein wenig „Screentime“ bei „Time Zero“ (fast schon Melodic Death Metal und härtester Track auf der CD) und „From Null to Life“ glänzt er mit Abwesenheit. Hörer, denen viel Elektronik und Streicher/Orchester aus der Dose gegen den Strich gehen, werden hier nicht wirklich glücklich. Gleiches gilt für Anhänger des gepflegten Gitarrensolos, denn erstaunlicherweise hat hier der prominent im Mix platzierte Bass die Hosen an. Die Gitarren haben, außer viele Riffs zu generieren, so gut wie nichts zu tun. Mit einer Ausnahme: Bei „Multiple me“ beweist Gitarrist Andy Menario, dass er eigentlich ein sehr guter ist. Ach ja und erstaunlicherweise: Vorgenannter Andy hat alle Songs geschrieben und so verwundert es mich dann doch sehr, dass man die Soli so außer acht lässt. Komplett aus dem Rahmen fallen die Ballade „Black Hole“ mit Streichern, Trommeln und Akustikgitarre (und an Doro gepaart mit Rednex „WIsh you where here“ erinnernd) und als Bonus Track (?) die Piano/Vocal only-Fassung von „Universe“. Unterm Strich keine üble Scheibe, die mit mehr Gitarrensoli eine höhere Punktzahl als viereinhalb Sterne erreicht hätte. So hören sich leider viele Songs vom Aufbau her doch sehr ähnlich an. Kann man haben, muss man nicht. Wer sich vorab davon überzeugen will ob ihm/ihr die Mucke zusagt, checkt die drei Singleauskopplungen bei YouTube (am Besten über die Website der Band). (Lucky Bob Records/SPV) HJH
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