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Rio

Trevor Rabin

Knallbunte Musik-Wundertüte voll mit zehn eingängigen Songs!

Da hat er ganz schön lange auf neues Material warten lassen, der südafrikanische Gitarrist, Sänger, Multi-Instrumentalist, Songwriter und Produzent Trevor Rabin. „Rio“ ist sein erstes Soloalbum seit 34 Jahren, auf dem Trevor Rabin auch singt, sein letztes Soloalbum „Can’t Look Away“ wurde 1989 veröffentlicht wurde (das 2012 erschienene „Jacaranda“ war rein instrumental). Vielen ist er sicher als Sänger/Gitarrist von YES bekannt, wo er für den Mega-Hit „Owner of the lonely heart“ verantwortlich zeichnete. Seit seinem Ausstieg bei Yes nach dem „Talk“-Album 1994 ist der Gitarrist in die zeitraubende Welt der Filmmusik eingetreten. Und zwar nicht nur irgendwelche Filme. Sein Name taucht als Komponist für Blockbuster wie Con Air, Armageddon, Remember the Titans, Enemy Of The State, Deep Blue Sea, Glory Road und Gone In 60 Seconds auf, neben vielen anderen. „In den letzten zehn Jahren hatte ich immer wieder Ideen und Konzepte, die ich aufgrund meines vollen Terminkalenders nicht umsetzen konnte“, erklärt er und fügt hinzu: „Um ehrlich zu sein, vergingen diese Jahre wie im Flug. Ich wusste, dass es jetzt an der Zeit war, und als ich meinen Schwung gefunden hatte, arbeitete ich rund um die Uhr an dem Album.“ Der Prozess erwies sich als Liebesdienst, und wie bei seinem ersten und zweiten Soloalbum, ‚Trevor Rabin‘ und ‚Face To Face‘ (von 1977 bzw. ’79), bediente Rabin auf ‚Rio‘ fast alle Instrumente selbst. Bei einer Reihe von Stücken ist jedoch Lou Molino am Schlagzeug zu hören, während Rabin auch einige Drums und Percussion beisteuert. Vinnie Colaiuta spielt Schlagzeug auf ‚Push‘, und Rabins Sohn Ryan Rabin half bei einigen der perkussiven Arrangements aus. Nebenbei hat Rabin auch noch ein paar Freunde, Dante Marchi und Liz Constantine, als Backgroundsängerinnen bei zwei Songs engagiert. Stilistisch lässt sich ‚Rio‘ nur schwer einordnen. Neben gitarrengetriebenem Rock-meets-Pop ist ‚Goodbye‘ Country & Western mit einem kantigen Drive, während ‚Tumbleweed‘ mit einem Ausbruch von Harmonien beginnt. Bei „Big Mistakes‘, der ersten Single des Albums, thematisiert er sein Überleben in seinen späten Teenager/Zwanziger-Jahren, daher der Text: „We played in the fire, we danced in the rain. Up all night we made Big Mistakes“. Dazu sein Kommentar: „Ich hätte den Song ‚I Can’t Believe I’m Alive‘ nennen sollen.“ Kein Wunder, dass der Arbeitstitel ‚The Demographic Nightmare‘ lautete. „Ich wollte in viele verschiedene Bereiche vordringen“, erklärt Rabin. „Natürlich gibt es ‚Prog-Sachen‘, aber insgesamt gibt es viele verschiedene Stile. Jetzt lässt er mit einer knallbunten Wundertüte voll mit zehn eingängigen Songs aufhorchen, die dabei stark nach seiner Zeit YES klingen. (InsideOutMusic/Sony Music) P.Ro

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