altemaelze

Accentuate The Positive

Van Morrison

Rückkehr zum Rock’n’Roll – der Leidenschaft seiner Jugend.

„Van the Man“ veröffentlicht sein 45. Studioalbum – diese Leistung sollte uns eine Rezension wert sein. Der legendäre irische Musiker bleibt im fortgeschrittenen Alter (geb. 1945) aufmüpfig und aktiv wie selten zuvor. Wie schon auf dem diesjährigen Album „Moving On Skiffle“ kehrt Van Morrison auch auf dem Doppel-Album „Accentuate The Positive“ zu einer der Leidenschaften seiner Kindheit zurück: dem Rock’n’Roll. Er hörte in jungen Jahren Künstler wie Fats Domino, Chuck Berry und die Everly Brothers und es dauerte nicht lange, bis Van diese Klänge mit seiner eigenen Band in den Lokalen seiner Heimatstadt intuitiv neu interpretierte. Unvergessen ist seine Band THEM, mit den 60ies-Hits „It‘s all over now Baby Blue“, „Brown eyed Girl“, „Gloria“ etc. Danach kam 1968 das überirdische Meisterwerk „Astral Weeks“, eines der absoluten Meisterwerke der Rock-Geschichte. So erreichte es Platz 19 in der Auswahl der 500 besten Alben aller Zeiten des ROLLING STONE, die britische Musikzeitschrift MOJO führte es 1995 auf Platz 2 der 100 besten Alben und das Magazin UNCUT auf Platz 3 der 200 besten Alben. Mehrere Jahrzehnte später nimmt sich Van Morrison nun dieses Genres an, indem er einige seiner persönlichen Lieblingssongs für „Accentuate The Positive“ neu interpretiert und diese zeitlosen Songs mit einer Energie versieht, die die Traditionen immer wieder herausfordert und erweitert. Vans unnachahmliche Reibeisen-Stimme, kombiniert mit hervorragenden Arrangements, verleiht so großartigen Songs wie „Lonesome Train“ von The Johnny Burnette Trio, „Shakin‘ All Over“ von Johnny Kidd & The Pirates und Big Joe Turners bahnbrechendem Rock‘n‘Roll-Hit „Flip, Flop and Fly“ neuen Schwung. Man beachte die erstklassige Besetzung; klar, wenn Van anruft gibt es kein „Nein“. Zu den Mitwirkenden des Albums gehören keine geringeren als der verstorbene Jeff Beck (E-Gitarre),  Blueser Chris Farlowe (Gesang), sowie Taj Mahal (Gitarre) bei „Lucille“ und „Shake, Rattle and Roll“. Der liebenswerte Grantler schafft es einmal mehr hochqualitative Musik abzuliefern, dieser irische Rock‘n‘Roll wirkt keinesfalls abgestanden, sondern fließt locker-flockig aus den Speakern, unwillkürlich zuckt und wippt der Fuß, und es reift (m)ein Plan: Diese gut gelaunte Scheibe auf der nächste Tanzparty auflegen! (Virgin) HuGe

******

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal