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Black Bayou

Robert Finley

Kombination aus Soul, Rhythm and Blues – das ist Southern Gothic!

Der US Armee Veteran Robert Finley war Zeit seines Lebens ein Entertainer und sensationeller Soulsänger. Aber erst als er sein Augenlicht verlor, wurde er, nach sechs Jahrzehnten harter Arbeit, über Nacht zur Sensation, als er 63-jährig sein Debut vorlegte. „Black Bayou“ ist der Nachfolger seiner von der Kritik hochgelobten Alben „Sharecropper’s Son“ und „Goin‘ Platinum“. Die Songs sind wieder vom hypnotisierenden Soul und Blues des Sängers geprägt, mit seiner reichen und kraftvollen Stimme nimmt der inzwischen 70-jährige Finley die Zuhörer mit auf eine Reise durch die eindringlichen, mystischen Bayou-Landschaften von Louisiana und erzählt dabei sehr persönliche Geschichten. Vom langsam brennenden Funk von „Livin‘ Out A Suitcase“ bis zum beschwingten und groovigen „Sneakin‘ Around“ zeigt jeder Titel auf diesem Album Finleys außergewöhnlichen Ton und stimmliche Vielseitigkeit. Der rote Faden, der sich durch all seine bisherigen Alben zieht ist dieser tiefe Südstaaten-Soul: der Funk von B.B. King, der Gospel/R&B-Hybrid von Bobby Bland und die geradlinigen Geschichten von Tony Joe White (einem Landsmann aus Louisiana). „Black Bayou“ ist jedoch ein weitaus härteres, wütender klingendes Set, für das Finley seinen Stetson in Richtung der R. L. Burnside-Veteranen Kenny Brown (Gitarre) und Eric Deaton (Bass) schieben sollte. Die Drums wurden von Auerbachs Black-Keys-Kollegen Patrick Carney und Jeffrey Clemens bedient, aber es sind Browns Soli, wie z.B. bei „What Goes Around “ oder „Livin‘ Out A Suitcase“, die diese Songs prägen, das ist teilweise reinster CCR-Revival-Boogie. Musikalisch ist es also ein bewusst ungeschliffenes Juwel, das sich nie zu weit von der Vorlage entfernt, so lässt er bei „Sneakin‘ Around“ Booker T & The M.G.’s‘ Hip Hug-Her wieder aufleben. Die Kombination aus Soul, Rhythm and Blues und fachmännisch ausgearbeiteten Gitarrenriffs, jede Note auf diesem Album ist ein Zeugnis von Finleys musikalischem Können und seinem unerschütterlichen Engagement für diese Genres. Aufgenommen in den Easy Eye Sound Studios in Nashville und produziert von Dan Auerbach, der Finley als „den größten lebenden Soulsänger“ bezeichnet, ist „Black Bayou“ ein würdiger Nachfolger seiner beiden Vorgänger-Alben. Das ist „Southern Gothic“, da reichen sich „die Neville Brothers, Marvin Gaye, Terry Callier die schwielenden Hände“, wie in einer Kritik zu lesen war! (Easy Eye Sound) P.Ro

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