Bereits auf acht Alben blickt Eric Fish mit seinen Friends (die ich alle nicht kenne) abseits von seiner Hauptspielwiese Subway to Sally zurück. Mit „Untiefen“ folgte nun Album #9. Ich muss gestehen, dass ich keines der vorigen Alben gehört habe und auch mit StS eher nichts anfangen kann, auch wenn ich das aktuelle Album zum Besprechen bekam und es gar nicht mal so schlecht ist. Wer sich dann hier auch ähnliche folkrockige Weisen erhofft hat liegt falsch. Geboten wird dagegen eine Melange aus akustischem Folk, Pop, Liedermacher und nun ja etwas Rock mit viel Gesang und eher moderater, reduzierter Musikbegleitung. Das alles wurde garniert mit wirklich guten und nachdenkenswerten Texten wie dem Antikriegslied „Stell dir vor“. Den Gesang von Eric Fish muss man mögen (er übernimmt bei der Majorität der Lieder den Hauptgesang) und manchmal wird es dann etwas extrem grausig, wie bei dem sehr schräg intonierten und mit einem verstimmten Klavier garnierten „An den Ufern  des Lebens“ bzw. dem sterbenslangweiligen, dahin dümpelnden „Plusquamperfekt“. Dem gegenüber stehen eine klasse Coverversion – alle anderen Lieder auf dem Album stammen aus der Feder von Eric Fis – von Rio Reiser’s „Junimond“ (beginnend als Pianoballade mit flottem Schlussakkord). Darauf folgt das leicht rockig und orientalisch angehauchte „Ist es vorbei?“, das man fast als Fortsetzung verstehen könnte, denn auch hier wird der Junimond textlich erwähnt, sowie der beste Song auf dem Album, das ruhige, poppige toll gesungene „Alles was ich will“. Fans von Hannes Wader, Reinhard Mey, Konstantin Wecker usw. finden sicherlich auch gefallen an dem einzig klassischen Liedermacherstück „Der Taugenichts“, dargeboten nur mit Gesang und akustischer Gitarre. Unterm Strich ein Album für Fans des Sängers, allen Liebhabern von Liedermachermusik – und nicht wirklich meine Baustelle. Ich fand es ganz gut (vor allem die etwas flotteren Nummern), aber am Ende des Tages wird die Scheibe halt dann doch recht langweilig und ich würde sie mir sicher nicht nochmal auflegen. Dennoch viereinhalb Sterne von meiner Warte. (Foxy) HJH

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