Wer mal wieder erfrischenden Melodic Death Metal ohne Klargesang in seinem Player rotieren lassen will sollte sich das extrem druckvoll in Eigenregie produzierte Debüt „And from the Shadows they shall rise“ der Leipziger Band Indeatherence zu Gemüte führen. Die Musiker sind alle top an ihren Instrumenten. Der Drummer drischt alles in Grund und Boden, und mir gefallen dann auch die getriggerten Drums, und scheut auch nicht mal fette Blastbeats mit einzustreuen, wenn es der Song benötigt („As the Heavens slept“). Der Bass pumpt ordentlich wie bei „180 Degrees“ (mit coolem Metalcore Break versehen) gut hörbar und die Gitarren glänzen mit feinsten Soli (hier mal bei „Godspeed“ bzw. „Lucid Dreams“ versehen mit einem coolen Piano & Drums Outro, reinhören und staunen). Nur die Vocals sind mir dann doch etwas zu eindimensional geraten, auch wenn es hier in den Songs immer einen doch hörbaren Wechsel von Frauen- (Sabina Claasen trifft auf Angela Gossow) und Männergrowls gibt. Etwas mehr Abwechslung und hier und da Klargesang wäre nett und auch gut für die Ohren statt des permanenten Röhrens. Die einzige Ausnahme bildet hier das bereits erwähnte „As the Heavens slept“, welches dezente Rap Parts abbekommen hat und sich irgendwie gar nicht unpassend anhört. Mein heimlicher Favorit, neben den Songs mit den längsten Soli, ist das mit melodischen Passagen durchzogene „Riffs at the Lake“. Der Rest der neun Songs (plus Intro bzw. das rein instrumentale mit Streichern, Piano und Trommeln gespielte Interludium „Run and Gone“) überzeugt aber auch so dass Fans von früheren In Flames, The Halo Effect, Arch Enemy oder auch Hypocrisy hier sicher Gefallen finden werden. Ein sehr gelungenes Debüt meiner Meinung nach, das sich fünfeinhalb Sterne redlich verdient hat. Kauftipp! (Run End Gone Records) HJH
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