Was lange währt wird endlich gut. Nach diesem Motto erschien dieser Tage das einzige, selbstbetitelte Album der Amis „Power Castle“. Geschrieben 2001 und aufgenommen 2017 wurde es tatsächlich erst 2023 auf Tonträger veröffentlicht. Und wer anders als Neudi hatte den richtigen Riecher und schnappte sich die Band für Golden Core. Wer auf gut produzierten US Power Metal á la Riot, Metal Church usw. mit einer gehörigen Schippe Iron Maiden (der Bass) sowohl der frühen Jahre als auch bis Ende der 80e steht, für den dürfte das was sein. Die Band ist echt stark, vor allem die wahnsinnig starken Gitarrensoli lassen einen die Zunge schnalzen. Aber auch die Rhythmusfraktion kann was. Leider ist die Stimme des Sängers arg gewöhnungsbedürftig und bei „Fight“ bzw. dem Titelsong komplett an der Musik vorbei. Hier passt beides so gar nicht zusammen. Mit „Gallows Gate“ gibt es ein zackiges Instrumental, das eine Wohltat für die Ohren ist (kein schräger Gesang) und mit „Scorched Land“ eine, nennen wir es „Gangland“, Hommage. Hört sich schon fast an wie eine 1:1 Kopie des Maiden Klassikers. Für den Fan/Komplettisten gibt es dann noch fünf Tracks als Rehearsal Demo Fassungen, ohne echten Mehrwert. Das Cover ist leider eher mau ausgefallen. Unterm Strich bekommt die Scheibe dennoch viereinhalb Sterne (6 für die Musik, 3 für den Gesang) vorn mir und eine vorsichtige Kaufempfehlung. Mein Tipp: Lieber erstmal reinhören, ob man den Gesang erträgt. Auch auf Vinyl erhältlich, mit einem anderen Mastering. (Golden Core Records) HJH
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