altemaelze

Melanin Punk

Oxymorrons

Neuer Crossover aus NYC

New York City ist auch musikalisch ein Schmelztiegel von Klängen, Stilen und Kulturen, der sich niemals kurz und bündig definieren oder in eine Schublade stecken lässt. Da passt die Band der Brüder KI und Deee als Sänger, Matty Mayz als Schlagzeuger und Jafé Paulino als Gitarrist dazu, denn Oxymorronsvereinen ihre unterschiedlichen Hintergründe, ihre Exzentrik und ihre makellosen Unvollkommenheiten, um einen Soundtrack des Großstadtlebens zu schaffen. Oxymorrons nutzen die Musik als Katalysator für den Wandel, als Möglichkeit, eine globale Bewegung zu schaffen, die die Gemeinschaft über die Trennung stellt.Die in Queens aufgewachsenen Brüder KI und Deee wurden schon in jungen Jahren von der Kraft der Musik berührt. „Wenn man in Queens aufgewachsen ist, ist man einem Schmelztiegel der Kulturen ausgesetzt, was die verschiedenen Musikgenres beleuchtet.“ Viele Leute hatten voreingenommene Annahmen darüber, welche Art von Musik sie machen sollten. „Als wir unsere Musik herausbrachten, wurde uns ständig gesagt, wir seien zu rockig für Hip-Hop und zu hip-hoppig für Rock. Wenn uns Rapper sehen, halten sie das nicht für Rock.  Das ist Blasphemie, denn was glaubst du, woher Rage Against The Machine kommen?“  Dee fügt hinzu: „Viele Hip-Hop-Leute assoziieren Rockmusik mit Dingen, die nichts mit der schwarzen Kultur zu tun haben. Wenn man die Geschichte kennt, weiß man, woher sie kommt.“  Die Gruppe, die in beide musikalischen Richtungen eintaucht und diese Klänge auf natürliche Weise nach außen drängt, geht weit über diese Grenzen hinaus, da sie sich von beiden Seiten authentisch fühlen und etwas ganz Eigenes schaffen wollen. Und das nennen sie „Melanin Punk“ – dazu ihr Kommentar: „Melanin Punk ist eine verbindende Kraft, die über die bloße Hautfarbe hinausgeht.  Es ist die Vielfalt, die in uns allen steckt. Es ist ein Sinnbild für die Kultur der Menschen und das, was uns alle zusammenbringt. Es ist nicht nur ein Musikgenre oder eine Modeästhetik, es ist etwas, das man anstreben sollte… eine Lebensart.“ Diese Authentizität zeigt ihr gleichnamiges Debütalbum, das den Hörer in jedem einzelnen Song auf eine spannende Reise mitnimmt  „Enemy“, die hakenreiche erste Single, eröffnete offiziell die Melanin Punk-Ära mit einer wichtigen Botschaft: „Nur weil wir uns wohlfühlen, genau wir selbst zu sein, heißt das nicht, dass wir gegen dich sind.“ „Last Call“, mit Gastgesang von Troi Irons, ist ein persönlicher Song, der die Fähigkeit der Band unterstreicht, ehrliche, verletzliche Musik zu machen, und die Gefahren des Alkohols als Bewältigungsmechanismus während der Tournee thematisiert. Die Hymne „Look Alive“ ist die perfekte klangliche Repräsentation des Oxymorrons-Sounds, der alles, was die Band ausmacht, meisterhaft in sich vereint und drei Minuten ansteckender Kunstfertigkeit hervorbringt.  Der Titeltrack „Melanin Punk“, einer der ersten Songs, die für das Album geschrieben wurden, fängt die Live-Punkrock-Energie der Gruppe ein.  Zusätzliche Gastbeiträge von Kid Bookie und Hyro the Hero verleihen den Tracks „Head For The Hills“ und „Mike Shinoda Flow“ eine unbestreitbare Würze. Auch lyrisch ist Melanin Punk furchtlos.  Der Hip-Hop-Swag von „Re-Up“ erinnert uns daran, dass Oxymorrons „…so New York“ sind, so sehr, dass man es hören kann, wie sie sich „bewegen und reden“. Auf „Moon Chasers“ wird die optimistische Botschaft vermittelt, dass man nie aufhören sollte, seine Träume zu verfolgen und immer nach den Sternen… oder in diesem Fall dem Mond zu greifen, egal wie kalt die Welt auch sein mag. Das einprägsame „Graveyard Words“ sagt uns: „Sei vorsichtig, wen du anfeuerst und wen du verfluchst, du könntest mit diesen Friedhofsworten im Dreck landen.“ Interessantes Debut! Am besten selber mal reinhören in diese zehn Crossover-Tracks! (Mascot Records) P.Ro

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