Die mir bis dato unbekannte deutsche Sängerin Claudia Kurver veröffentlicht Anfang November 2023 ihr Debüt „Leichtmetall“. Und wenn man sich die – mit leider nur neun Songs und knapp 30 Minuten – recht kurz ausgefallene Platte so anhört (die Tracks liegen alle im Drei-Minuten-Bereich) kommt einem doch ein ums andere Mal in den Sinn, dass hier Musiker am Werk sind, die eigentlich auch aus dem Metalbereich stammen könnten. Bis aus zwei Ausnahmen gibt es nämlich eine recht kernige Mischung aus Rock, Pop und Hardrock mit guten deutschen Texten, bei denen immer wieder knackige, kurze Gitarrensoli eingestreut werden (hier darf Jan David gerne noch mehr aus sich rausgehen). Die Rhythmusfraktion hat ordentlich Wumms und wenn man sich dann doch mal kurz den Promotext durchliest merkt man, dass ein Teil der Musiker früher bei der mir unbekannten Metal Band „Mental Defect“ mitgewirkt haben. Der Gesang ist schön ausdrucksstark, bei „Schloss aus Sand“ bzw. „Hinterm Horizont“ meint man gar Anna R. als Gastsängerin zu vernehmen, auch wenn mir das ab und zu gezwungen klingende hochdeutsch (bei der Phrasierung mancher Wörter) etwas nervt. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn ansonsten überzeugt mich die klasse produzierte (Michael Danielak und Frank Kühnlein, die u.a. bereits bei Extrabreit die Finger im Spiel hatten) Mischung aus früheren Juli, Silbermond, Rosenstolz, Kopfecho und ja auch Christina Stürmer (wie im Pressetext erwähnt).  Einen leichten Punktabzug gibt es für die Gestaltung der CD. Der dreifach ausklappbare DigiPak ist zwar nett anzusehen, aber es wurde kein Booklet mit den Texten usw. beigelegt. In der heutigen Zeit und bei den CD Preisen sollte das eigentlich schon Standard sein. Davon abgesehen eine gute Debüt CD, die von mir sechs Sterne erhält, und hoffentlich eine Nachfolgescheibe irgendwann bekommt. (OneVision/Recordjet) HJH

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