Deathcore ist ja nun eher eine Musikrichtung mit der man mich jagen kann. Außer aktuelle Whitechapel oder Parkway Drive und ein zwei andere Bands ist das Gebollere und stumpfe Geröhre von einem Sänger, der sich wie ein Klospülung anhört, eher zuviel des Guten für meine Ohren. Da lob ich mir den schnöden Death Metal von Cannibal Corpse z.B., weshalb sich meine Begeisterung über den Promodownload für das neunte Album „Necromanteum“ der Amerikaner Carnifex in Grenzen hielt. Nach der Einfuhr der Scheibe muss ich dann aber gestehen, dass das schon großes Kino ist. Musikalisch eine Mischung aus Deathcore, Death Metal und Symphonic Black Metal überzeugt nicht nur die Band an sich in technischer Hinsicht, sondern auch der „Gesang“ ist nicht nur Gerülpse, sondern wechselt mal ins Growlen oder Black Metal Gefauche. Balladen gibt es logischerweise keine, die Härte ist enorm, wird aber immer wieder mal durch extrem feine, sehr melodische Gitarrensoli (leider nie recht lang) aufgelockert (Ausnahme: „Death’t forgotten Children“, das ohne auskommen muss). Zudem gibt es immer wieder nicht zu aufdringliche Orchester und Frauenchorparts (hört man recht gut beim Titelsong) und etwas Doom, verbunden mit Black Metal á la Cradle of Filth bzw. frühere Dimmu Borgir („Crowned in Everblack“, gar mit kleinem Akustikgitarren und Pianopart). Mein persönliches Highlight ist der Rausschmeisser aus der Scheibe, „Heaven and Hell all at Once“, mit geilem Gitarrensolointro plus zweitem Solo in der Mitte. Das Album ist mit viel Druck produziert, die Drums nageln alles zu und bei den für das Genre wichtige Breakdowns hebt es dir die Kofferraumabdeckung in die Höhe. Wer sich also für einen Mix aus den bereits erwähnten Bands plus Bolt Thrower oder Entombed erwärmen kann findet hier eine wirklich tolle Scheibe, die nur etwas mehr Abwechslung in Form von ein paar ruhigeren Passagen brauchen könnten. Somit sechs starke Sterne und ein   vierter Anspieltipp  „How The Knife Gets Twisted“ von mir. (Nuclear Blast) HJH

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