Sie kommen aus Queens in New York und Michael Rubin und James Terranova kennen sich seit ihrer Jugendzeit, als sie als Teenager in einer Band namens The Inoculated Canaries spielten, später kam noch Tom Diognardi als Drummer dazu. „Wir waren kleine Vögel, als wir anfingen“, sagt King Falcons Hauptsänger, Songschreiber und Gitarrist Michael Rubin mit einem gutmütigen Lachen. „Wir haben das schon einen Großteil unseres Lebens gemacht, aber wir sind keine Kanarienvögel mehr – wir sind erwachsen. Die Songs auf diesem Album handeln davon, wie man als kleiner, seltsamer Außenseiter seinen Weg findet.“ King Falcons extrem eingängiges Songwriting verbindet klassischen Rock mit Indie-Rock-Abenteuerlust und erinnert an Bands wie die Black Keys, Cage The Elephant, Tame Impala, aber auch The Killers, Royal Blood oder Beck. 2020 veröffentlichten sie die funkige und ansteckend eingängige Single „Shake! Shake! Shake!“. Doch die Pandemie machte King Falcon noch vor ihrem ersten Auftritt einen Strich durch die Rechnung. Die Jungs machten das Beste aus der Situation und schickten ihre nächste Single „When The Party Is Over“ an Labels raus. „Der Song stellte den Versuch dar, meine Eltern und mich selbst davon zu überzeugen, dass ich es als Gitarrist zu etwas bringen könnte“, sagt Michael. Der Song erwies sich als Ass im Ärmel der Band und landete im Posteingang von Ron Burman (Mascot Label Group), der King Falcon einen Plattenvertrag verschaffte. „King Falcon“ wurde von Marshall Altman produziert und vom mehrfach Grammy-nominierten Tontechniker und Produzenten Mark Needham abgemischt. Das Album, mit elf Tracks, strotzt nur so vor bluesigen Gitarrenriffs, klebrig-süßen Pop-Punk-Refrains, gefühlvoll-melodischem Lead-Gesang und lebendiger Indie-Rock-Atmosphäre. Es ist eine kraftvolle Geschichte über Freundschaft, Selbstverwirklichung und den Mut, einer Rock n‘ Roll-Fantasie nachzugehen. Bestes Beispiel dafür ist das erwähnte „When The Party Is Over“, ein unwiderstehlicher, stimmungsvoller Mid-Tempo-Rocker, der vor Ohrwurm-Melodien nur so wimmelt. Der Song erkundet das einsame New Yorker Nachtleben mit düsterer Offenheit und wird durch ein düster-verführerisches Video lebendig. „Wir wurden von einem verrückten Mann mit einem Messer durch den Park gejagt, als wir das Video zu dem Song drehten“, erinnert sich Michael. Das Debut-Album beginnt mit „Everybody’s Down“, einer Mischung aus Punk-Pop-Hymnen und rifflastigem Indie-Rock. Die eingängigen Wohlfühl-Vibes des Songs sprechen für seine ermutigenden Text. „Die Botschaft dieses Songs ist sozusagen die Grundlage des Albums: ein Außenseiter zu sein, der immer auf der Suche nach einem Ort ist, an dem er sich wohlfühlt“, sagt Michael. Das überdrehte Indie-Blues-Rock-Stück „Ready Set Go“ könnte von den Black-Keys stammen, und fängt das hektische urbane Feeling von New York City ein. „Cadillac“ ist eine Momentaufnahme einer Ferris-Bueller-artigen Spritztour mit dem roten, seltenen 1957er Eldorado Cadillac eines Kumpels. „Um es kurz zu machen: Ich durfte dieses Prachtstück ohne Bremsen, ohne Nummernschilder und mit einem platten Reifen fahren – alle, auch die Polizisten, winkten mir zu, als ich mit diesem Raumschiff durch die Nachbarschaft fuhr“, sagt Michael. Die fesselnde Erzählung des Songs wird durch ein lebhaftes Animationsvideo zum Leben erweckt. Das kraftvolle „Rabbit Gets The Gun“ besticht durch einen wahnsinnig lustigen Refrain zum Mitsingen, farbenfrohe Elektropop-Texturen und treibende, von Bass und Schlagzeug dominierte Strophenpassagen. „In diesem Song geht es um die Umkehrung der Macht – Ausgestoßene und Spinner, die sich erheben“, sagt Michael. Soweit zu den verschiedenen Tracks, jetzt wird King Falcon seine Pläne aus der Zeit vor der Pandemie wieder aufnehmen und seine ersten Live-Shows und Tourneen spielen. „Es hat zweieinhalb Jahre gedauert, um hierher zu kommen“, sagt Michael und hält nachdenklich inne. „Wenn du mich gefragt hättest, als ich meine erste Gitarre bekam, ob wir ein Label bekommen und dort sein würden, wo wir heute sind, hätte ich gesagt, ‚oh ja, kein Problem‘, aber ich habe gelernt, dass die Realität nicht so einfach ist. Die herausfordernde Reise geht weiter.“ (Mascot Records) P.Ro
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