Sechs Alben in gerade mal acht Jahren ist schon eine Hausnummer. Erstaunlich, dass zumindest ich noch nie was Ohmwork aus Norwegen gehört habe, die mit ihrem sechsten Werk „Hindsight“ eine richtig tolle Scheibe abgeliefert haben. Klasse produziert, feinstes Liedgut, Hammergitarrensoli, schön prominenter Bass im Mix, Drums die sich nach Drums anhören und ein Sänger mit fantastischer Stimme, die mir in der unverzerrten, normalen Tonlage noch besser gefällt. Das Ganze wird dann als Trio gestemmt, was sehr beeindruckend ist. Musikalisch gibt es eine Mischung aus Classic Rock, Metal, einen Spritzer Progressive, etwas Doom und sogar Alternative Rock. „17 Years“ ist doomig und Speed Metal in einem, wie Black Sabbath, die mit King Diamond kollaborieren. Entsprechend dann auch gleich mal schön hohe Stimmen. Das mit ruhigen Passagen und normalen Gesang versehene „Welcome to my Insanity“ erinnert mich dann etwas an Uriah Heep mit Mick Box- Gedächtnis-Wah Wah-Soli, während man bei „Turmoil“ irgendwie das Gefühl hat einen neuen Alice in Chains-Song zu hören, bei dem Candlemass bzw. Leif Edling die Finger im Spiel hatte. Die Hammondorgel ruled beim schön rockigen „Relentlessly Closer“ mit Streichern , famosem Solo und ebenfalls rockigem ‚Klargesang‘. Mein Highlight auf der Scheibe (und unbedingter Anspieltipp) ist „The Web“ mit gleich zwei Soli und klassischem Hard Rock ála Rainbow mit Joe Lynn Turner zu „Straight between the Eyes“-Zeiten, wo Sänger und Gitarrist Anders Rasmussen zeigt wie wandelbar sein Gesang ist und seine Fingerfertigkeiten an der Gitarre mit gleich zwei Soli unter Beweis stellt. Mit dem siebeneinhalb Minüter „Adrift“ gibt es dann noch was Balladeskes auf die Ohren, da sich ab der Hälfte (auch Dank Gastsänger Kjetil Solberg) in ein progressive Metal Meisterwerk wandelt und ein 6,5-Sterne Album famos beendet. (Rob Mule Records) HJH
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