„Genesis I“ erzählte vergangenen Winter die ersten drei Tage der biblischen Schöpfungsgeschichte. Zehntausende Besucher lauschten den zarten Klängen von Gustav Mahlers Urlicht, die das erste Aufstrahlen des Lichts begleiteten und verloren sich in einem Sternenhimmel, der auf sie herabregnete. Sie erlebten, wie sich das goldene Land mühsam aus den ewigen Wasserfluten hervorkämpfte und zarte Triebe über die Kirchenwände rankten, um schließlich prächtige Blüten trieben. Ab dem 24. November bis zum 10. Februar zeigen die Kulturoptimisten und Projektil Zürich in der Minoritenkirche mehrmals täglich die verbliebenen Tage der Schöpfungsgeschichte: Die Anbringung der Gestirne am Himmel und Erschaffung der Tiere der Luft, des Landes und des Wassers und natürlich auch des Menschen. Genesis II setzt somit am vierten Tag der Schöpfungsgeschichte ein:
Tag 4 – Gott bringt Lichter am Gewölbe des Himmels an: die Sonne, den Mond und die Sterne. Sonne und Mond erhellen die Erde und zusammen dienen sie dazu, Tage, Jahre und Jahreszeiten zu markieren.
Tag 5 – Erschaffung der Tiere des Wassers und der Luft: „Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmgelsgewölbe dahinfliegen.“
Tag 6 – Erschaffung der Tiere des Landes: „Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes“ – und schließlich die Erschaffung des Menschen: „Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich.“
Tag 7 – Vollendung der Schöpfung und Ruhetag.
Wie auch der erste Teil feiert „Genesis II“ in Regensburg Deutschlandpremiere. Die knapp 30-minütige Licht- und Videoinstallation bemalt Decke und Wände sowohl des Altar- als auch des Kirchenraums mit Licht und eindrucksvollen Animationen. Das Publikum betrachtet das Kunstwerk nicht nur von außen, sondern befindet sich mitten darin – auf Sitzsäcken, Liegekissen oder Stühlen – und kann so geradezu ins Kunstwerk eintauchen. Neben der Erzählung der Schöpfungsgeschichte wird auch den architektonischen Besonderheiten der Minoritenkirche Rechnung getragen. Säulen, Arkaden und Fensterbögen werden milimetergenau nachgezeichnet und immer wieder in den Vordergrund gerückt. So bietet die Illumination auch eine einzigartige Gelegenheit, die Kirche selbst auf eine ganz neue Weise zu erleben.
Karten für „Genesis II“ gibt es seit Mitte September unter www.genesis-regensburg.de
https://www.genesis-regensburg.de/wp-content/uploads/Trailer_Genesis_Regensburg_2023_small.mp4