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Rise

Danny Bryant

Das neue Album zeigt seine Entwicklung als Künstler und bleibt gleichzeitig den Blues-Rock-Wurzeln treu!

Im Frühjahr stand der britische Bluesrockgitarrist und Sänger Danny Bryant in Bigband-Besetzung auf der Bühne im „Airport“ in Obertraubling und lieferte ein exzellentes Konzert ab. Und jetzt legt er im Herbst ein beeindruckendes neues Album vor. „Rise“ glänzt mit zehn Tracks und zeigt Bryants songwriterisches Können in Verbindung mit Authentizität und kraftvollen Botschaften von Widerstandsfähigkeit, Hoffnung und persönlicher Veränderung. Er bewahrt seine alten Tugenden, hat aber reichlich Lust auf Neues und bietet eine aufregende Mischung aus Blues, Rock und Singer-Songwriter, die den Status des Protagonisten als einer der führenden Köpfe des britischen Blues-Rock eindrucksvoll unterstreicht. Aufgenommen Anfang des Jahres in den renommierten Chapel Studios in Großbritannien wurde bei der Produktion verstärkt Bryants Band involviert und auf einen moderneren Sound gesetzt, der den Briten frischer denn je klingen lässt. „Mein Label und ich waren uns einig, dass jeder eine etwas stärker produzierte, vielschichtiger klingende Platte wollte, ohne dabei meinen Sound zu vernachlässigen,“ erklärt Danny Bryant. „Rise“, das auf das von der Kritik gefeierte Album „The Rage To Survive“ aus dem Jahr 2021 folgt, wurde von Grammy-Gewinner Ian Dowling produziert, der maßgeblich dazu beitrug dem Klangteppich Bryants neue Farben hinzuzufügen. „Cause these days, they’re just different times”: im Titelsong, dem furiosen Einstieg ins neue Album unterstreicht Bryant sogleich das Thema von „Rise“ textlich. Nach knapp drei Minuten dynamischem Bluesrock, mit Bläsereinsätzen und einem eindrucksvollen Hammond-Solo begeben sich Bryant und seine Band in „Animal In Me“ auf eine musikalische Achterbahnfahrt, bei der spannungsvoll Jazzchords über klassischen Shuffle-Rhythmusmustern wabern und sich erst im Chorus entladen. Auf das atmosphärische Auf und Ab folgt mit dem dylanesken „Louise“ die erste ruhigere Nummer, bei der Bryant sein Talent als Songwriter eingängiger Texte und Melodien unter Beweis stellt. Mit „Hard Way To Go“ kehrt er zu seinem unverwechselbar-rifflastigen Gitarrenspiel zurück. Der Song bildet mit seinem schleppenden Rhythmus effizient einen Kontrast zur gefühlvoll dargebotenen Ballade „Scarlett Street“, die die erste Albumhälfte emotional abschließt, von inhaltlicher textlicher Reife zeugt und Bryants bemerkenswerte Entwicklung als Künstler ausdrückt. „Into The Slipstream“ bewegt das Album dann in die titelgebende, positiv-optimistische Richtung, unterstützt durch einen Gospelchor, der dem Track einen wunderbaren Spannungsbogen verleiht. Bryant begibt sich hier gekonnt auf neues Terrain. Das atmosphärische „Julienne“ ist eine Erinnerung an vergangene Zeiten und lebt von einem Arrangement, bei der Bryants Band sich dezent im Hintergrund bewegt und so dem Sänger Raum lässt, seine Geschichte gefühlvoll zu erzählen. Die letzten drei Titel des Albums sind beinahe eine Zusammenfassung des gesamten Albums. „Silver And Gold“ hat ein eher traditionelles, reduziertes Blues-Jam-Feeling, während „I Want You“, ein Bob-Dylan-Cover, einem einfachen akustischen Akkordmuster folgt, ausgeschmückt mit dezenten Ambient-Sounds, die dem Track das Gefühl eines David Lynch Films verleihen und Bryants leidenschaftliche Stimme zur Geltung kommen lassen. Beim finalen Song, dem Instrumental „Drown (Jam)“, einem schnellen Rocker mit Punk-Attitüde bündelt die Band nochmals alle Energie und lässt Bryant gekonnt feurige Gitarrensalven abbrennen.
„Rise“ verspricht ein weiterer Meilenstein in Danny Bryants bemerkenswerter Diskografie zu werden. Es zeigt seine Entwicklung als Künstler und bleibt gleichzeitig den Blues-Rock-Wurzeln treu, die seinen unverwechselbaren Sound definieren. Dieses Album wird zweifellos sowohl langjährige Fans als auch ein neues Publikum in seinen Bann ziehen. (Jazzhaus Records) P.Ro

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