Zehn Studio-Alben plus eine Live CD in 20 Jahren ist schon eine Hausnummer. Die schwedische Hardrock Band Eclipse um den grandiosen Sänger Eric Martensson hat diesen Meilenstein mit dem neuen Album „Megalomanium“ erreicht. Experimente sind ihres aber nicht, weshalb sich dieser Longplayer im Prinzip wie der Vorgänger anhört. Der Unterschied liegt eher darin, dass das Album diesmal durchgehend gut ist. Die Produktion ist top, der Drumsound wie immer bei Frontiers (haben die eventuell einen Drummer, der auf allen Alben spielt und die Band schiebt nur ein Bild ins Booklet vom eigenen Drummer?), die Songs wie gehabt im drei Minutenbereich mit leider wie immer viel zu kurzen Soli. Die Rhythmusfraktion ist sehr fähig, die Musik popiger Rock/Hard Rock, der selten mal so richtig vom Leder zieht. Balladen gibt es in dem Sinne keine, was auch beim moderaten Härtegrad, verbunden mit extrem fluffigen Chorgesängen, keinen Sinn machen würde. Etwas härter geht es bei „Got it“ bzw. „Children of the Night“ zur Sache, während der Rest eher im Fahrwasser der Single „The hardest Part is losing you“ schippert. Auf Sleazerock Einflüsse wird diesmal verzichtet, weshalb es keinen „Saturday Night (Hallelujah)“ Nachfolger gibt. Meine persönlichen Highlights sind die knackige Hymne „Anthem“ mit diesem grandiosen, mehrstimmigen Gesang und der Rauswerfer „Forgiven“, mit fast fünf Minuten der längste Song. der mich an Europe erinnert. Dass die Band übrigens vorzüglich rocken kann, und das auch mal richtig hart, haben sie kürzlich bei ihrem Liveauftritt im Airport in Obertraubling erst bewiesen. Ein in Summe besserer Nachfolger zu „Wired“, der nur durch die maue CD Aufmachung geschmälert wird. Ein einfach aufklapbarer Digipak mit zwei Schlitzen für CD bzw. Booklet? Also bitte.. Und dafür 19 Euro aufrufen ist schon sehr frech. Ansonsten sechs Sterne von mir. Macht Laune und bringt ein Grinsen ins Gesicht.(Frontiers) HJH
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