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Robert Jon & the Wreck

Kritik zum Konzert am 1. September im „Airport“ in Obertraubling

Tolle Show vor leider nur wenig Publikum.

Die bei uns leider (noch) viel zu unbekannte amerikanische Southern Rock/Americana Band Robert Jon & The Wreck mit Sänger/Gitarrist Robert Jon Burrison zeigte dem – leider nur recht spärlich anwesendem – Publikum im „Airport“, dass man sich hinter größeren Namen wie Lynyrd Skynyrd, Blackberry Smoke oder Black Stone Cherry ganz sicher nicht verstecken muss. Angetrieben von einer starken Rhythmusfraktion, bestehend aus Drummer Andrew Espantnam, der auch eine vorzügliche Chorstimme besitzt, und dem dauergrinsenden Bassisten Warren Murrel mit Sonennbrille (eventuell leicht weedig ;-)), legte die Band aus Kalifornien mit einem Affenzahn los und prügelte sich gut eine Stunde lang in Hochgeschwindigkeit durch den ersten Teil des Sets, in dem man alle bislang veröffentlichte Alben durchstreifte. Immer mit feinen Akzenten durch die Keyboards von Jake Abernathie durchzogen, war der Mann des Abends allerdings Gitarrist Henry James, der dermaßen Solotechnisch vom Leder zog, dass einem der Mund offenstand. Wer das richtig gehend zelebrierte, an die Rolling Stones erinnernde „Cold Night“, noch im Kopf bzw. Ohr hat, weiß was gemeint ist. Das sehr variantenreiche Solo dauerte dann gut zehn Minuten. Ruhigere Momente gab es nur in Form des mir bekannten, leicht funky angehauchten „Oh Miss Carolina“, leider ohne die Background Sängerinnen, die auf der „Live In Belgien“-DVD zu hören sind, und der Zugabe „Shine a light on me Brother“. Wer nicht vor Ort war hat definitiv etwas verpasst! Dieser Band wäre es zu wünschen, dass sie mal einen guten Plattenvertrag bekommt, damit die Alben (es gibt inzwischen 7 Studioalben) leichter zu bekommen sind und die Band an sich bekannter wird. Verdient hätte sie es allemal. T.G. Copperfield und Myles Tyler von 3 Dayz Whiskey waren jedenfalls nach dem Konzert voll des Lobes. Im Vorprogramm gab es dann noch eine gute halbe Stunde Akustik Blues mit nur zwei Gitarren plus starkem Gesang von Ivy Gold, wo bei mir leider von den Songs nicht wirklich was hängen blieb, die Whitesnake Coverversion von „Ain’t no love in the Heart of the City” mal ausgenommen. (JH)

Fotokredit: A.C.Braun