Bei Solo-Piano-Alben gibt es kein Entrinnen für den Künstler: Er muss zeigen, dass er seine Hörer akustisch fesseln kann. Mit seinem ersten Solowerk „ID:entity“ schafft dies der 1996 in Luxemburg geborene ARTHUR POSSING mit links (und rechts). Nach den beiden Quartett-Alben „Four Years“ und „Natural Flow“ legt POSSING einen mehr als gelungenen 13-Tracker vor. Neun der dreizehn Stücke (von denen vier als „Interludes“ die eigentlichen Titel umrahmen) wurden von ihm komponiert, vier sind Fremdkompositionen (STING, ERIC LEGNINI und EDU LOBO/CHICO BUARQUE). POSSINGs musikalischer Fokus auf diesem Release ist song-orientiert, jedoch ist sein handwerkliches Können auch ohne große Solo-Reiterei in jeder Sekunde deutlich hörbar. Grandios, wie er beispielsweise in „Seven Days“ STINGs Gesang pianistisch umsetzt und aus einem bei aller für einen Popsong ungewöhnlichen Metrik bekannten Titel Neues erschafft – und das Original nicht verfälscht. Ein sehr schönes, stimmungsvolles Album, an dem der entdeckungs-interessierte Hörer lange Freude haben wird – und ein großartiges Solo-Debüt. Sehr zu empfehlen! (Double Moon Records) TheRealPal
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