altemaelze

Goliath

Kataklysm

Unverändert leicht grooviger Death Metal mit kleinen Core-Einflüssen und der einen oder anderen Melodie.

15 Alben in bald 30 Jahren Bandbestehen ist schon eine Hausnummer. Wenn man bedenkt, dass die Musik, die die Frankokanadier von Kataklysm spielen eigentlich seit Anfang an unverändert leicht grooviger Death Metal mit kleinen Core-Einflüssen und der einen oder anderen Melodie darstellt. Das hat sich dann auch mit dem neuen Werk „Goliath“ nicht geändert, wo der „neue“ Drummer John Payne seinen Einstand gibt. Der Mann hat vermutlich Waden aus Eisen und Oberarme dick wie ein Baumstamm, so wie der sein Drumkit bearbeitet. Im Einstiegssong „Dark Wings of Deception“ ist mir das aber dann doch viel zu wild und komplett am Songflow vorbei. Ab dem Titelsong wird es besser und die Blastbeateinschübe passen sich der Musik an. Generell gibt es bei der Band und dem Album aber fast nur eine Richtung: Vollgas nach vorne mit einigen wenigen Melodien (hier mal ein kurzer Akustikgitarrenpart, da man ein schleppender kurzer Einschub), so dass es nicht gar so eintönig wird. „Combustion“ bietet dann noch leichte Black Metal Vocals (man könnten fast meinen Dani Filth von COF ist hier Gastsänger) neben den erfreulich verständlichem Death Metal Gesang von Frontmann Maurizio Iacono, der dann nicht so grunzig daherkommt wie bspw. bei Cannibal Corpse. Die Produktion ist top, der Mix von Könner Colin Richardson famos und lässt freundlicherweise auch den coolen Bass von Stephane Barbe zur Geltung kommen, vor allem bei „From The Land Of The Living To The Land Of The Dead“ und „Gravestones & Coffins“. Die Truppe ist generell technisch vorzüglich, jedoch fehlt dem Album fast komplett das für mich obligatorische Gitarrensolo.  Immer wenn man denkt, jetzt passt eins im Songfluss, kommt nur Geriffe von Gitarrist J-F Dagenais. Beim besten Song des Albums, dem Abschlusstrack „The Sacrifice for Truth“, der sehr groovig und melodisch (auch im Gesang) daherkommt, zeigt er dann doch noch, dass er das Metier beherrscht. Auch wenn es recht kurz ausfällt. Ob das auf den früheren Platten auch so war kann ich jetzt nicht beurteilen, da ich bis dato kein Album der Band angehört habe. In Summe reicht es dann aber doch für fünf Sterne. Der Fan kauft es sowieso. Anhänger des Genres hören vorher mal rein. Um die Band dann „Live on stage“ zu sehen bietet sich der 25. August an, wo man im L.A. Livestyle Cafe in Cham haltmacht.  PS: Ein doch größeres Armutszeugnis ist die Tatsache, dass die offizielle Website seit drei Jahren nicht mehr upgedated wurde und nur mittels Bild auf das neue Album hingewiesen wurde. (Nuclear Blast) HJH

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