Es gibt gewisse Schlüsselwörter, die den Rezensenten triggern bevor er überhaupt die erste Note hört. Wenn sich im Postfach eine Mail von er-em online findet die folgendes enthält, dann kann der Tag trotz Sauwetter nur gut werden: Psychedelic! Kraut! Space Rock! Na dann nix wie ran ans zweite Studioalbum des seit 2017 aktiven Leipziger Instrumental-Trios ACID ROOSTER, bestehend aus Max Leicht (b, keys, sitar), Sebastian Väth (g) und Steffen Schmidt (dr, perc). Die Basistracks von „Flowers & Dead Souls“ wurden mithilfe einer 16-Track-Bandmaschine und eines analogen Mischpults an gerade mal einem Wochenende aufgenommen, die Overdubs folgten später an unterschiedlichen Orten. Das Ergebnis klingt wie aus einem Guss, wobei erwähnt werden muss, dass die Produktion pandemiebedingt immer wieder aufgeschoben werden musste. Nach dem selbstbetitelten Debüt (2019), der „Irrlichter“-EP zwei Jahre später sowie dem Live-Albem „Ad Astra“ letztes Jahr beschreiten ACID ROOSTER ihren Weg konsequent weiter: Lange, kraut- und psych-beeinflußte Jams, die aber keine Sekunde lang in Beliebigkeit oder gar Langeweile versacken. Wer’s dronig mag kommt voll auf seine Kosten – wer zu Melodiösem neigt, ebenfalls („Schattenspiel“!). Das Ding erscheint in verschiedenen Vinyl-Editionen, als Tape, CD und digital – zugreifen! Gibt’s zum Schluß was zu bemängeln? Nur das Übliche – das Release ist zu kurz… 🙂 (Tonzonen Records) TheRealPal
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