altemaelze

Touchdown

U.D.O.

Wie gewohnt superb produzierte Metalkost vom Feinsten aus dem Hause Dirkschneider!

Der Mann ist wirklich produktiv, erscheint doch Ende August bereits das 19. U.D.O.-Album „Touchdown“. Wer sich allerdings Experimente erhofft oder erwartet, liegt falsch. Die gab es bereits mit seinem Cover-Longplayer bzw. dem Album mit dem Musikcorps der Bundeswehr zu Genüge. Im Hier und Jetzt gibt es wie gewohnt superb produzierte Metalkost vom Feinsten. Schöne Accept mäßige Stampfer, typisch swingende  U.D.O. Tracks verbunden mit der unverkennbaren Raspelstimme, die sich auch mit über 70 noch hören lassen kann. Udo Dirkschneider wird halt nicht leiser im Alter und in Verbindung mit den wunderbar melodiösen, immer perfekt passenden Background Gesängen und Chören ergibt das ein tolles Soundbild. Die Gitarrensoli sind extrem geschmeidig und der „neue“ zweite Mann an der Gitarre, Dee Dammers, gibt hier seinen offiziellen Album-Einstand mit wirklich vorzüglicher Fingerfertigkeit. Der Einstieg von Peter Baltes (ex Accept) am Bass gibt der Rhythmusfraktion mit Drummer Sven Dirkschneider noch etwas mehr Wumms. Balladen bzw. balladeskes Liedgut gibt es dieses Mal nicht. Die 13 Songs sind durchgehend auf höchstem Niveau, weshalb hier nur zwei Titel erwähnt werden sollen. Der Titelsong ragt ob seiner Härte heraus und geht gar schon Richtung US Speed Metal wie ihn Metal Church zu „The Dark“ Zeiten zelebriert haben. Grandios die Gitarrensoli, bei denen eins davon sich wie eine Violine anhört. Dachte ich zumindest, bis ich dann festgestellt habe, dass hier tatsächlich ein Gastviolinist am Start ist (Stefan Pintev). Der andere Song, der aus dem Rahmen fällt, ist das schon fast Modern Metal mäßige (Five Finger Death Punch lassen grüßen) ebenfalls recht harte „The Betrayer“ mit seinen mechanoiden Parts und Quietsch Quietsch Gitarrenparts. Hätte ich jetzt nicht so unbedingt gebraucht und ist der Song, der mir am wenigsten zusagt, trotz des starken Chorus. Unterm Strich gibt es von mir sechs Sterne (eine ruhige Nummer hätte es dann doch sein dürfen) und der Hinweis auf die „Special Edition“, die noch den Wacken Auftritt von 2022 auf CD als Bonus gegen einen kleinen Aufpreis bereit hält. (Atomic Fire Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal