altemaelze

Hafen & Meer

Nadine Fingerhut

Hier hört man fein komponierte Liedermacher/innen-Stücke, weitab vom deutschen Schlagerschmalz.

Ihre Single bzw. Song Nr. 2 auf der CD lautet „Irgendwas ist immer“. Okay, das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber man kann auch nicht wirklich widersprechen. Denn – mitunter läuft nichts wie geplant und das Leben scheint einfach nur gegen uns zu sein. Das neue Album der Liedermacherin und Songpoetin Nadine Fingerhut erzählt mit scheinbar erhobenem Zeigefinger, letztlich aber voller Selbstironie und mit eingängigen Refrains von dem Gefühl ein Opfer der eigenen Lebensumstände zu sein und einfach nichts daran ändern zu können. Dabei ist „selbst schuld sein“ was ganz Wunderbares, findet Nadine Fingerhut. „Wenn ich mich selbst in eine blöde Lage gebracht habe, dann kann ich mich meistens auch selbst wieder da rausholen. So bitter die Erkenntnis auch ist – wir haben viel mehr selbst in der Hand als wir manchmal denken, oder uns selbst eingestehen wollen.“„Hafen & Meer“ knüpft direkt an seinen Vorgänger „Lasst die Liebe lauter werden“ an. Darauf finden sich sowohl sehr persönliche, nachdenkliche, selbstreflektive Songs als auch einige tanzbare „Gute-Laune-Songs“ wie „Irgendwas ist immer“. Nadine setzt ihre Geschichten musikalisch interessant um, mal mit eine Reggae-Rhythmus, dann wieder mit Folk(rock). Seicht-fette Streicherteppiche vermeidet sie, dafür dominiert des öfteren die Akustikgitarre und das Piano. Gut so. In Nadines Hafen am Meer hört man fein komponierte Liedermacher/innen-Stücke, weitab vom deutschen Schlagerschmalz. (Sturm & Klang) HuGe

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