Carl Carlton, als Karl Walter Ahlerich Buskohl 1955 geboren, gehört zu den Urgesteinen der bundesdeutschen Rockszene als langjähriger Gitarrist in den Bands von Udo Lindenberg und Peter Maffay. Aber auch durch seine knapp zehnjährige Kooperation mit Robert Palmer oder mit Musikern wie MinkdeVille, Eric Burdeon oder Joe Cocker. Und nicht zu vergessen mit seiner eigenen Band Carl Carlton & the Songdogs, mit der er auch einige Alben veröffentlicht hat. Jetzt kommt sein erstes gemeinsames Album mit seiner Lebensfährtin Melanie Wiegmann.
März 2020 ist der Moment, als die deutsche Schauspielerin Melanie Wiegmann auf der kleinen maltesischen Insel Gozo landet, um dort ihren Lebensgefährten, den Musiker Carl Carlton, zu besuchen. Pandemie, Quarantäne, Reisebeschränkungen – nichts geht mehr. Carl, international vernetzter und bekannter Rockgitarrist, ist gezwungen, sämtliche musikalischen Projekte auf Eis zu legen. Auch für Melanie wird die Reise zur Zäsur. Sie bricht Brücken ab und verlässt die laufende Produktion der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe”, mit der sie zum Star wurde. Aus ihrem ursprünglich geplanten Vier-Tage-Trip werden schließlich drei Jahre. Das Paar nutzt die Zwangspause auf der Mittelmeerinsel, um sich der Musik zu widmen. Im Vordergrund stehen der Spaß und die gemeinsame Liebe zu den Songs, an eine kommerzielle Verwertung denkt niemand. Der rote Faden, der sämtliche Songs verbindet: das ewige Thema Liebe – mit allen Schattierungen. Carl und Melanie entwickeln Arrangements und stellen fest, dass nicht nur ihre Stimmen, sondern auch ihre Geschmäcker harmonieren. Das Great Americana Songbook bildet die Grundlage, neben Genre-Klassikern wie „Love Hurts” und „If I Needed You” kommen auch die Beatles („Here, There And Everywhere”) und Song-Perlen aus den Katalogen großer Songwriter wie Leonard Cohen („Dance Me To The End Of Love”), Tom Petty („Wildflowers”) und John Prine („Long Monday”) ins Spiel. Die 15 Songs sind stilistisch am ehesten im Genre-Begriff „Americana“ anzusiedeln. Als Reisen wieder möglich ist packen die beiden die Koffer, um Carls weltweit verzweigte Musikerfamilie zu besuchen. Die Aufnahmen der Songs entstehen in Irland, Berlin und schließlich auf Malta. Den Feinschliff für das Album gab es in New York von der Mastering Legende Fred Kevorkian.
Mit „Glory Of Love“ ist ein warmherziges musikalisches Tagebuch entstanden, das mit eigenwilliger Songauswahl, unprätentiösen Arrangements und natürlichem Charme überzeugt. Die vielleicht schönste Überraschung: Hier haben sich nicht nur zwei Seelen, sondern auch zwei wundervoll harmonierende Stimmen gefunden. (TakeThatTask/Cargo) P.Ro
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