altemaelze

Everfrost

Winterstorm

Wer ein Faible für eine Mischung aus Blind Guardian, neuere Rhapsody of Fire, Helloween, etwas Mittelalterlichen Folk Metal usw. hat und keine Probleme mit fast durchgehend sehr vielen Streichern, greift hier beherzt zu!

Tatsächlich auch schon fünf Alben hat das Bayreuther Metalquintet Winterstorm mit ihrer neuen Scheibe „Everfrost“ auf dem Buckel und die fanden dennoch bis dato nicht ihren Weg in meinen CD Player. Leicht abgeschreckt von der **/*-Sterne Kritik im ‚Metal Hammer‘ hörte ich mich dennoch tapfer durch das zehn Song (plus Intro) starke und echt gut produzierte Werk durch und musste mir dann doch verwundert die Ohren reiben, wie man auf so eine niedrige Bewertung kommt. Aber gut, jeder Kritiker hört was anderes raus. Die Band ist technisch hervorragend. Drums und Bass, den man schön hört, bollern tüchtig, es gibt extrem feine Gitarrensoli (bei „Future Times“ gar zwei plus Pianoeinleitung und einer der wenigen Songs ohne „Orchester“ bzw. dem besten Song auf dem Album „Fate of the Atlanteans“, der ebenfalls ohne Streicher usw. auskommt) und ein Sänger mit einer markanten, sonoren Stimme, die vielleicht etwas wandelbarer sein könnte. Diese kleine Mankos federn dann aber die wirklich vorzüglichen mehrstimmigen Chorgesänge ab. Damit hier noch etwas mehr Abwechslung rein kommt, gibt es bei dem schönen Midtempotrack „The Phoenix died (Remember)“ Symphonic Metal ála Epica mit tollem Gastgesang von der mir unbekannten Sängerin Elina Siirala (Leaves Eyes, die mir dann eher geläufig sind) bzw. beim sehr flotten „Final Journey“ Grunts vom Ex-Equilibrium Frontmann Robse Martin Dahn, die ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte.  Der Titelsong erinnert mich dann an Manowar als sie noch richtig gut waren und der Rauswerfer „Silence“ schippert gar in Progressive Metal Fahrwassern ála Dream Theater Light. Wer also ein Faible für eine Mischung aus Blind Guardian, neuere Rhapsody of Fire, Helloween, etwas Mittelalterlichen Folk Metal usw. hat und keine Probleme mit fast durchgehend sehr vielen Streichern, greift hier beherzt zu. Von meiner Warte aus gibt es jedenfalls fünfeinhalb Sterne. Find ich gut die Scheibe. (AFM Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal