Sie hat schon mit Legenden wie Ry Cooder und Jackson Browne, mit Van Dyke Parks und Joey Burns aufgenommen. Und für ihr spanischsprachiges Album „Postales“, 2012 erschienen, wurde sie sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Dass die Plätze im Arkadenhof des Thon Dittmer-Palais nur zur Hälfte gefüllt sind, das tut der guten Stimmung beim Palazzo-Festival auf Seiten des Publikums aber keinen Abbruch. Gaby Moreno, in L.A. ansässige Sängerin mit Wurzeln in Guatemala, sie ist es gewohnt, auch hierzulande vor großer Kulisse aufzutreten. Weshalb sie hier bei ihrem ersten Gastspiel in Regensburg ein bisschen reserviert zu sein scheint. Und lässt es mit zweimal 40 Minuten Spielzeit auch eher flott auf sich bewenden. Wenngleich: Wenn sie mit ihrem grandiosen Trio, bestehend aus Piano, Schlagzeug und Bass ihrerseits die Fender Jaguar spielend auf der Bühne steht und den Wolkenhimmel ansingt, dann ist sie hochkonzentriert und lässt ihre Mischung aus US-Rock und lateinamerikanisch inspirierten Klängen aufblühen. Am Ende des regulären Sets haut sie einen raus, der noch nicht auf Platte erschienen ist, aber ihre nächste Single werden soll: „Solid Ground“ ist ein formidabler Rocker, ein richtiger Kracher im Stile von Sheryl Crows „If it makes you happy“. Oh, am Ende sind alle glücklich: Gaby Moreno. Und das Publikum, das sich abschließend zu stehenden Ovationen erhebt. (späg)