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John Butler

Kritik zum Konzert am 26. Juli im Prüfeninger Schlossgarten in Regensburg

From „down under“ to us in the far north

John Butler hat einen weiten Weg hinter sich. Von „Down Under“ bis nach Regensburg in die Prüfeninger Schlossstrasse – das ist kein Katzensprung. John ist zwar „born in the USA“, jedoch lebt der ehemalige Straßenmusiker in Australien. Dort ist er inzwischen eine große Nummer, vier von sechs Alben landeten dort auf Platz Eins der Hitparade. Obwohl Butler bei uns keinesfalls zu den bekannten Live-Acts gehört, fanden immerhin ca. 800 Gäste den Weg in den eigentlichen Biergarten. Dort war alles perfekt organisiert, sogar das Essen beeindruckte mit Vielfalt und Qualität und war keineswegs überteuert. Nur Petrus schoss quer, und bereits nach dem zweiten Song begann es zu regnen. Die Fans hielten trotzdem tapfer durch, und Butler merkte erfreut an: „I would have gone“. Butler – dieses Mal solo unterwegs – schaffte es sofort, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Wer traut sich schon den ersten Song einfach so a capella zu performen, ganz ohne Gitarre oder sonstige Instrumente. Sofort war klar: Der Mann kann singen, und wie er das kann! Mit einer schier unendlichen Anzahl von Saiteninstrumenten klampft, zupft, schlägt er melodische Rhythmen und aberwitzige akustische Kapriolen. Das ist virtuos, gefühlvoll und abwechslungsreich. Besonders beeindruckend: Sein Song „Wade in the Water“ (nicht zu verwechseln mit dem bekannten gleichnamigen Gospel-Evergreen), der verhalten beginnend, sich – mit dem geschickten Einsatz seiner Loop-Techniken – bis zum Ende hin dramatisch steigert. Butler bietet modernen Roots-Rock, irgendwo zwischen gefühlvollen Folk, wilden Jimi-Hendrix-Gitarrenexkursionen und akustischen Hiphop. Bravourös! (Hubert Geue)