Bruce Springsteen gastierte am Sonntag , 23. Juli, im Münchner Olympiastadion und bewies zum Abschluss seiner Deutschland- Termine der aktuellen Welt- Tournee ein weiteres Mal, dass es nur einen „Boss“ geben kann. Nur er schafft es, auch mit 73 Jahren nach einem überpünktlichen Start ab 19.00 mit „No surrender“ knapp drei Stunden alles zu geben – seine Stimme, sein Charisma und seine unprätentiöse, immer authentische Show ist weiterhin unvergleichlich. „Only the strong survive“ heißt die letzte (Cover-) Platte und die dazugehörige Tour mit der unfassbar tighten E- Street- Band, das einzige Stück hieraus blieb „Nightshift“ mit einem tollen Feature für seinen Background-Chor, allen voran Sänger Curtis King. Traumhaft das Zusammenspiel und die Gags mit Kumpel Steve van Zandt, absolut perfekt und doch spontan wirkend das Agieren mit Band und der fabelhaften Bläser- Section.
Die Song-Auswahl war überraschend, mit vielen Klassikern aus „Darkness at the edge of town“„Born to run“ und „The River“, auch überraschend das Fehlen seiner Megahits „Born in the U.S.A“ und „Thunder road“ (Letzteres für mich persönlich der einzige Wermutstropfen dieses unfassbar berührenden Abends). „Letter to you“ (mit deutschen Untertiteln auf den Screens) und „Last man standing“ in einer „stripped down“-Akustik Solo Version zeigten Bruce Springsteen auch von seiner tiefgründigen, autobiographischen Seite. Der Vergänglichkeit des Lebens und der Bedeutung des Jetzt widmete der Boss seine einzige direkt Kommunikation mit dem Publikum, nach dem für mich berührendsten Moment des Abends, dem „Show- Stopper“ mit „The River“. Ich war sehr glücklich, bei dieser Show dabeigewesen zu sein , und wenn mancher Besucher im Hinterkopf die Frage hatte, ob der Boss wohl nochmal nach Deutschland kommt: ich hoffe es sehr , denn Mr. Bruce Springsteen ist noch lange nicht fertig mit seiner Message, seiner Energie und seinen Ideen . Gott sei Dank ! (Richie Necker)