Auch schon fast 20 Jahre musikalischen Bestehens haben die Schweden Enforcer auf dem Buckel und feiern mit ihrem inzwischen sechsten Album „Nostalgia“ ihren Studio-CD-Einstand in meinem CD-Player sowie die 80er Jahre Hard Rock-Metal-Zeit gleich noch mit dazu. Auffällig ist schon mal die sehr fette Produktion, die netterweise allen Instrumenten viel Raum zum Atmen gibt. Der hohe, leicht kreischige Heliumgesang von Sänger Olof Wikstrand (eine Mischung aus Justin Hawkins, King Diamond und Feargal Sharkey) dürfte  sicher nicht jedermanns/frau Sache sein. Passt aber irgendwie schon zu der erfrischend ungestümen Melange aus Speed Metal, NWOBHM, etwas AOR und feinen Balladen, die einen im Laufe der 41 Minuten mit den zwölf Songs plus einem Intro („Armageddon“, das nahtlos in das flotte Keyboardgeschwängerte „Unshackle me“ mit seinem mid-80er Jahre Judas Priest Vibe übergeht)  um die Ohren gehauen werden.  Die Gitarrentwinsoli sind wie immer vom Feinsten (ich beziehe mich hier auf die „Live by Fire II“ CD, die ich als Einzige bis dato gehört hatte), die Drums können nicht nur Double Bass, sondern auch mal zärtlich bei den beiden wunderbaren Balladen „Heartbeats“ und dem grandiosen Ohrenschmeichler „Nostalgia“ und was immer wichtig ist, man hört den Bass! Dazwischen verneigt man sich mal vor den Scorpions „At the End of the Rainbow“, Iron Maiden „Coming alive” oder ganz deutlich Riot zu Zeiten von „Thunderstell“ bei „When the Thunder roars“). Das hymnische „Keep the Flame Alive“ lässt bei einem ein Stadionrockgefühl aufkommen (Madison Sqaure Garden oder noch größer), während der Journey Gedächtnissong „No Tomorrow“ beweist wie gut das Album „Frontiers“ von 1983 auch heute noch immer ist und junge Bands beeinflusst. Eine wahrlich starke Scheibe, bei der jeder Fan harter Musik was für sich findet und das mit sechs Sternen sicher nicht unterbewertet ist. Sollte man in seiner CD Sammlung habe. (Nuclear Blast Records) HJH

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