Dass Arjen Lucassen nicht nur Prog Rock/Metal kann (Ayreon, Star One usw. beweisen das), sondern auch einfach mal mit ein paar Kumpels zünftig abrockt, so wie früher bei Vengeance, beweist er mit der Debütscheibe „Golden Age of Music“ seines neuesten Projekts „Supersonic Revolution“, wo er nur den Bass zupft und ansonsten anderen den Vortritt lässt. Formidabel produziert schwelgt dieses Album in der Goldenen Ära des Hard Rocks der 70er und beginnenden 80er Jahren, mit etwas Glamrock und einer Prise Prog. Sänger Jaicee Cuijipers vereint dabei in Personalunion in Perfektion Ronnie James Dio, Ian Gillan, Dennis DeYouung und Steve Walsh, während sich Gitarrist Timo Somers lässig ‚Richie Blackmore trifft Joe Satriani‘-Soli aus dem Ärmel schüttelt, Drummer Koen Herfst coolste Moves an den Drums vollbringt und Joost van den Broek mit der Hammondorgel wahre Wunder anstellt und der perfekte Ersatz für Jon Lord wäre. Die Texte sind total witzig. So verweist „Burn it down“ nicht nur hier total in Richtung Deep Purple, sondern könnte glatt als „Smoke on the Water Pt.2“ durchgehen. Der erste Song nach dem Intro „The Glamattack“ mit seinen Sweet bzw. T-Rex Reminiszenzen schlägt dann eher die Brücke in die Zeit Anfang der 70er und zitiert im ruhigen Part „Child in Time“. Der Titelsong verwurstet Vengeance, Deep Purple und Rainbow während „Rise of the Starmen“ so ähnlich auch von Kiss stammen könnte. „They took us by Storm“ dagegen beginnt wie „Perfect Strangers“, mutiert dann aber in eine härtere Version von Styx mit Kansas-Einschlag bei dem Harmoniegesängen. Auch alle anderen Tracks schlagen in diese musikalische Kerbe und mengen ab und zu noch etwas Prog Light dazu. Wer sein Herz für diese Musik geöffnet hat findet in der balladenlosen CD immer einen Track, der einem gefällt. Die vier Bonus Tracks lagen nicht vor. Hier gibt es dann noch Coverversionen von T-Rex, ZZ Top, Earth Wind and Fire sowie passender weise Roger Clover. Sehr feines Teil, das hoffentlich eine Fortsetzung findet und fast perfekt ist. Somit sechseinhalb Sterne von meiner Warte. (Music Theories Recordings) HJH
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