Wer seine Band „All for Metal“ nennt und gleich mal mit „Legends“ als Albumtitel auf die Kacke haut muss ja was Besonderes sein. Nun ganz so weit wollen wir dann mal doch nicht gehen, denn Legendenstatus bekommt dieses 37 Minuten lange Album sicher nicht. Wer mit Manowar groß geworden ist und sich eine Kombination mit aktuellen Bands wie z.B. Bloodbound, Sabaton usw. oder auch Virgin Steele vorstellen kann, weiß in etwas was ihn hier musikalisch erwartet. Klischeetexte bis zum Abwinken („Born in Valhalla“, „Raise your Hammer“, „Goddess of War“), Format-Metal der sich komplett durchgetaktet anhört: Songs mit einer Länge von knapp dreieinhalb Minuten, kurzes Solo bei zwei Minuten, rauher Männergesang (hört sich an wie eine Mischung aus Mr. Lordi, Joakim Broden und dem aktuellen GWAR Sänger) zu Beginn und Wechsel dann zu klarem Heldengesang (Eric Adams trifft auf Tobi Sammet) in Verbindung mit süßen Chören – und das dann bei fast jedem Lied. Dazu Keyboards, etwas Folk und fertigt ist die Instantmusik. Ausnahme: Das von Tim Wagner geröchelte „Hear the Drum“ und das kurze von Frauenerzählstimme vorgetragene Intro „Propehcy of Hope“. Dazu Keyboards, etwas Folk und fertigt ist die Instantmusik. Die Band hinter dem Gesangsduo ist allerdings echt nicht schlecht, die Double Bass Drums bollern ordentlich und die beiden Damen an den Gitarren wieseln flink aber wie erwähnt extrem kurz über die sechs Saiten. Die Produktion ist zudem richtig gut. Hier könnten sich Manowar oder auch Virign Steele was abschauen wie man keinen soundmäßigen Ohrenkrebs am Mischpult verzapft. Hängen blieb bei mir nun nicht so wirklich viel außer dem Einstieg „All for Metal“, der mich irgendwie an Doro erinnert hat, der Albumrauswerfer „Legends never die“ (eine wunderbare Ballade mit schönen Akusikgitarren) und der wirklich starke Gesang von Antonio Calanna (ehemals Sänger der Hardrock DeVicious), bei dem man den Akzent nur etwas arg raushört. Leider überzeugt mit das eintönige Gebrummel von seinem Gesangskollegen Tim Schmidt so gar nicht und passt auch gar nicht zu der musikalischen Ausrichtung. Bei Asenblut bzw. Melodic Death Metal ist er sicher besser aufgehoben. Fazit: Man hebt weder die Power/Heavy Metal-Welt aus den Angeln, noch schmiert man richtig ab, weshalb ich weder die extrem niedrigen (3 Punkte im RH bzw. MH) noch die extrem hohen (8-9,5 Punkte Online) Bewertungen nachvollziehen kann. Mit viel Alkohol intus (fünf Methörner aufwärts) gibt es von mir doch noch vier gen Valhalla gereckte Fäuste. Freunde von Brusthaartoupets checken vorher dennoch mal den YouTube Channel von deren passend benannter Plattenfirma. (AFM Records) HJH
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