altemaelze

Echoes from the Past

Eloy

Das dritte Album einer als Rock Opera gestalteten Trilogie über das Leben und Schicksal der französischen Nationalheldin,

„Krautrock“ war Anfang der 70er-Jahr nicht nur ein rein deutsches Phänomen. Der Begriff geht auf das Wort „Sauerkraut“ und die Bezeichnung „Krauts“ für die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zurück. Bands wie KRAFTWERK, IHRE KINDER, SCORPIONS, TANGERINE DREAM, CAN, GURU GURU und auch ELOY erlangten plötzlich internationale Anerkennung. In den 90ies wurde es ruhiger um die Krautrocker, aber immer wieder ploppen neue Scheiben der alten Recken auf und sorgen für Aufmerksamkeit. Außerdem – geniale Songs wie „Gammy Ray“ (BIRTH CONTROL) laufen natürlich immer noch auf Tanzparties und in einigen Discotheken. Die Band ELOY tauchte 1971 mit ihrer originellen „Mülltonnencover-LP“ aus dem Nirgendwo (bzw. aus Hannover) auf, damals gab es noch saftigen Gitarren-Hardrock. Aber bereits die zweite LP „Inside“ definierte ihren symphonischen Progrock-Sound, den sie als Markenzeichen (weiter) entwickelten, das gefiel nicht nur Insidern. Im Jahre 1984 gaben Eloy drei Konzerte in Großbritannien: Am 26. Mai 1984 in Jubilee Gardens, London (South Bank Festival), sowie am 27. und 28. Mai im legendären Marquee-Club ebenfalls in London. Beide Marquee-Konzerte waren ausverkauft. Jetzt gibt es mit „Echoes from the Past“ das immerhin zweiundzwanzigste ELOY-Album, wenn das keine Leistung ist. Es ist zugleich das dritte Album einer einzigartigen, vom Band- Mastermind Frank Bornemann als Rock Opera gestalteten Trilogie über das Leben und Schicksal der französischen Nationalheldin und Heiligen Jeanne d´Arc, die im Mittelalter die Wende im hundertjährigen Krieg gegen England zugunsten des französischen Königs bewirkte, und letztlich auf dem Scheiterhaufen endete. Wie immer wechseln sich getragene und atmosphärische Passagen mit rockigeren, dramaturgisch geprägten Klangwogen ab, die den ELOY-Fan – der die 70er-Jahre-LPs kennt und schätzt – nicht enttäuschen.  Klar, die Band segelt immer knapp am Bombast(rock) vorbei, aber so geht nun einmal „symphonischer Rock“. NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION haben sicher mal ELOY gehört. Der letzte Song – eine melancholische Ballade – auf der Platte heißt „Farewell“ -, dann hoffe ich mal, dass das kein Zukunftsausblick ist… (Drakkar Entertainment/Soulfood Music Distribution) HuGe

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