altemaelze

Church of the Scream

ScreaMachine

Klasse produzierter leicht progressiver Power/Speed/Heavy Metal aus Italien

Aus dem schier unerschöpflichen Band-Reservoir von Frontiers Rec. folgt mit ScreaMachine die nächste Retortenband? Nein, die Italiener, die 2021 ihr gleichnamiges Debüt vorgelegt haben und 2022 eine „EP“ folgen ließen, veröffentlichten kürzlich mit „Church of the Scream“ mal nicht den relativ gleich klingenden Hardrock- Schmus, sondern offerieren klasse produzierten (ja, auch die Drums hören sich nicht an wie ein humpelnder dreibeiniger Schäferhund und der Bass ist auch im Mix vernehmbar schön nachhörbar bei „Night Asylum“ oder „Deflagrator“) leicht progressiven Power/Speed/Heavy Metal. Hier stechen vor allem die hammermäßigen Vocals von Sänger Valerio Caricchio, der sich wie eine Mischung aus Hansi Kürsch, dem jungen Peavy und Rob Halford anhört, sowie die famose Gitarrenarbeit inklusiver wunderbarer Soli heraus.  Zudem sind alle beteiligten Musiker seit über 20 Jahren in verschiedenen italienischen Metal Bands aktiv gewesen und somit weder Novizen an den Instrumenten, noch unerfahren, wie man gute Songs schreibt. Musikalische Einflüsse finden sich in den Songs von Gamma Ray („The Crimson Legacy“) über aktuelle Judas Priest beim Titelsong, Hammerfall („Revenge Walker“ man achte hier mal auf das Solo auch) sowie bei den letzten vier Tracks komplett an aktuelle Blind Guardian – die progressiven mit viel „Orchester“ als auch an die speedigen Frühwerke der Band – angelehnt; beim bereits erwähnten ziemlich harten „Deflagator“ höre ich zudem leichte epische Viking/Black Metal-Einsprengsel heraus, wie sie Bathory zu „Hammerheart“ bzw. „Twilight of the Gods“ spielten) sowie bei dem mit über sieben Minuten längsten Song „The Epic of Defeat“ zusätzlich an Savatage. Balladen gibt es keine und auch auf ruhigere Parts wird fast komplett verzichtet. Am ehesten geht noch „Flag of Damnation“ als Ruhepause für die Ohren durch, wo man etwas den Fuß vom Gaspedal nimmt. Von meiner Seite aus gibt es dennoch sechs Sterne und eine klare Kaufempfehlung. Vielleicht findet sich dann auf der folgenden Scheibe auch mal was Ruhigeres ;-). (Frontiers Music) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal