Erschöpft vom Tanzen pflanzt man sich auf die Couch und hört sich mal an, was passiert, wenn eine Künstlerin tagsüber Frank O’Hara liest und nachts Can, Neu! und das Brian Jonestown Massacre hört, um sich Inspirationen für „Aspirin Sun“ zu holen. Dass nun von diesen Quellen schon rein überhaupt nichts Einzug in den von Steve Shelley (Sonic Youth), Jason Victor (Dream Syndicate) und Bassist Pete Galub umgesetzten Sound gefunden hat, verblüfft. Dafür hören wir bei Emma Triccas neuem Werk auch klassische italienische Melodien von Morricone, Puccini bis hin zu Rossini. Tricca ist nämlich halbe Italienerin und verarbeitet hier auch den Tod des geliebten Vaters. Eine reine Trauer-Platte ist es trotz aller Moll-Töne, trotz des gedämpften Temperaments aber auch nicht geworden. Karen Dalton und Fiona Apple sind nah, Nick Drake sieht von oben zu. (Bella Union) HuSch
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