„Roger Taylor – wer ist das?“ So ähnlich spukte es in meinem Kopf herum, als mir ein Freund seine Platten empfahl. Nachdem ich realisierte, dass es sich um den Drummer von QUEEN handelt, begann die Recherche. Und klar, er ist ein Top-Schlagzeuger, aber singen kann er auch noch, z.B. auf „Bohemian Rhapsody“. Zudem war er der Autor gewaltiger Hits wie „Radio Ga Ga“, „A Kind of Magic“ and „Days of Our Lives“. Seinen LP- bzw. CD-Output fand ich interessant und hörenswert (wenn auch nicht umwerfend), jedoch beim Album „Fun on Earth“ machte es „Klick“. Es handelt sich um das fünfte Musikalbum von Roger Taylor, veröffentlicht wurde es am 11. November 2013 durch Virgin EMI. Aufgenommen wurde es von Herbst 2008 bis Ende 2009, nach der „Rock the Cosmos Tour“ und nach der Zusammenarbeit von QUEEN mit Paul Rodgers (ex FREE). Endgültig fertiggestellt wurde es erst 2013. Das Album geht druckvoll-rockig los mit „One Night Stand“ und gewinnt bereits ab dem zweiten Titel „Fight Club“ an Tiefgang. Aber Vorsicht, das Album klingt nicht direkt nach QUEEN, da kommen vielmehr Assoziationen an PINK FLOYD und DAVID BOWIE auf. So könnte „Be with You“ – auch was die feine Gitarrenarbeit betrifft – direkt von einem PINK FLOYD Album stammen. „I Don´t Care“ kommt rockig und fetzig daher wie ein David Bowie Klassiker. „I Am The Drummer“ thematisiert auf sehr selbstironische Weise seine Identität bzw. seine Rolle bei QUEEN. Eine neue Version der 2007 (von QUEEN und Paul Rodgers) veröffentlichten Single „Say It´s Not True“ spielte Taylor mit dem britischen Mega-Gitarristen Jeff Beck ein. Textlich wird er ganz schön politisch und bleibt nicht bei Boy-meets-Girl-Songs hängen. Wie angefressen er vom gesellschaftlich-politischen Status Quo ist, zeigt sich an seinen Anmerkungen zur Veröffentlichung der ersten Single des Albums: „What happened to the protest song? Music is now so polished, shiny and predictable, we have forgotten to try and say something with it. I am getting old and like everyone, have the right to say something about the „state of control“ we live under – powerless to do anything about it. In case you hadn’t noticed. The high street is full of holes. We are fighting a pointless actively negative war which is killing our young soldiers and which we simply cannot afford. This war promotes and prolongs terrorism. This is our Vietnam. Unwinnable. Pointless. We are taxed and retaxed while the nation is not only broke but utterly bankrupt, being propped up with tax payers‘ money and money which is simply printed. We are spied upon by 5 million cameras. We have thousands of petty rules and regulations more than ever before – no wonder people are bewildered and confused. As a nation we own almost nothing including water, electricity, gas, airspace and major manufacturers. Personal privacy is non-existent. We are directionless. I’m pissed off – you should be too.“ Dem ist nicht allzu viel hinzu zu fügen, außer dass die Lage seitdem – leider – eher schlechter geworden ist. Wie dem auch sei – es lohnt sich, dieses interessante und abwechslungsreiche Meisterwerk in Ruhe ANZUHÖREN. (Virgin EMI) HuGe ******