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Moon Mates

Kritik zum Konzert am 24. Juni beim „Bunten Wochenende“ in Regensburg

Aus Sternenstaub lassen die Moon Mates ihren euphorischen Pop entstehen

Am vergangenen Samstag waren die Moon Mates endlich mal wieder in Regensburg zu sehen: Das Quartett um Sängerin Gloria Muschaweck und Gitarrist Benjamin Hoffmeister hatte ich erstmals beim Popkulturfestival Ende Oktober letzten Jahres erlebt – und war tatsächlich völlig begeistert, nach ihrem magischen Auftritt im Leeren Beutel. Denn wie es der Band gelingt, vor allem US-amerikanische Traditionen wie glitzernden Sternenstaub einzuweben, in ihr gewieftes Popkonzept, das immer wieder auch an das erinnert, was über Jahre hinweg die Franzosen von Phoenix ablieferten, das hat tatsächlich ziemlich große Klasse. Unter Vertrag sind sie beim britischen Label MVKA, weshalb sie kürzlich in Brighton beim höchst renommierten „Great Escape“-Festival mitmischten. Auf Facebook kann man eine Kurzzusammenfassung dieses Ausflugs auf die Insel anschauen. In Regensburg, beim „Bunten Wochenende“ am Grieser Spitz, präsentierten sie bei ihrem rund 60-minütigen Auftritt als Headliner am Samstagabend dem aufmerksam zuhörenden Publikum unter anderem ihre aktuelle Single „Not today“. Das ist ein euphorisches Stück Musik, das textlich seine Inspiration aus ganz anderen Sphären bezieht: Nämlich Erfahrungen, die Sängerin Gloria Muschaweck gesammelt hat, mit Menschen, deren Narzissmus von toxischer Wirkung ist. Ihr Ziel ist es, ihrer Zuhörerschaft mit Songs wie diesem „Mut zu schenken“ und „für sich selbst einzustehen“, wie sie sagt. Das ist vielleicht sowieso die Kernbotschaft der Moon Mates: Dass sie in der Viererkonstellation ihren Traum leben, gemeinsam Songs zu schreiben diese mehrstimmig zu arrangieren, Videos zu produzieren und live zu spielen. Wer die Band noch nicht kennt, sollte sich auf YouTube unbedingt ihre witzigen kleinen Produktionen anschauen. Und auf Spotify die Möglichkeit nutzen, die Playlist „MM complete“ durchzuhören. Denn so eröffnet sich die Chance, das Gesamtprogramm einer Band kennenzulernen, die ihre Vorlieben umzumünzen weiß, in ausdrucksstarken Pop mit Harmoniegesang. Und dass sich auf dieser Liste mit „Dreams“ auch ein Klassiker von Fleetwood Mac findet, ist ganz bestimmt kein Zufall. Denn auch dieses Stückchen klassischer Westcoast-Pop gehört zu den Quellen, aus denen die Moon Mates ihre Inspiration beziehen. Aber wie gesagt – so fein, so glitzernd, als wär’s Sternenstaub! (Peter Geiger)