Sie spielen seit sechs Jahren zusammen und sind garantiert eine der aktivsten Bands der Regensburger Szene – die Rede ist von Erection, der Combo um Sängerin Julia Melzer. Im Juli erscheint endlich der erste Longplayer mit dem Titel „Queendom“ und im Sommer geht’s erneut nach Großbritannien. Dort spielen sie auf dem „Rebellion Festival“, dem größten Punkrock-Festival in Europa.
Los ging’s aber ganz bescheiden in der Banana, einer Bar in Regensburg, die Julia Melzers Stammkneipe ist. Dort traf sie Alexy, die an diesem Abend Keeperin war. „Ich war frustriert und erzählte ihr, dass ich eine Band gründen möchte, aber niemand finde… Tada! So lief das auch mit Tino.“ Und so kamen auch die anderen Mitglieder dazu. Ursprünglich war die erste Formation ein Quintett mit Julia an den Drums und Alexy, Tino und Schtifn an Bass und Gitarre sowie Lisa Bernkopf als Sängerin. In dieser Besetzung wurde ein erster Song veröffentlicht – „BaBa“, und das dazugehörige Video spielt in der Kneipe. 2020 kam’s dann zu einer entscheidenden Veränderung – Julia kam von hinten (hinter den Drums) ganz nach vorn ans Mikro, Alexy wechselte von der Gitarre an die Drums und Lisa war nicht mehr dabei. In dieser Viererbesetzung wurde, nach zwei Singles im Digitalformat, die erste EP mit vier Tracks eingespielt mit Stücken wie „Fuck you“ oder „Bottles for wings“ und auch als CD im Mai veröffentlicht. Und das, was dieser gemischte Vierer da auf die Kürze der EP-Länge abbrennt, kann sich hören lassen: feinster Sleaze-Rock mit 70er Anleihen mit ordentlich Druck und unglaublichem Ohrwurm-Niveau. ERECTION verbinden die Einfachheit der Melodieführung der frühen Ramones mit der Souveränität und Filigranität in Sachen Songwriting von gemischt-geschlechtlichen Band-Größen wie Joan Jett & the Blackhearts oder Blondie. Die Songs, vor allem die Texte, kommen meistens von Julia. Die Hauptenergie, einen Song zu schreiben, nimmt sie aus extremen Emotionen – Wut, Trauer, Ekstase, Enttäuschung, Ungerechtigkeiten und so weiter. „Ich packe die Emotionen und verwandele sie in einen Song. Das Gefühl danach ist schön. Leichtigkeit für einen Moment. Mit der Songidee gehe ich dann zu ‚Schtiefn‘ und wir machen ein schönes musikalisches Arrangement daraus“. Wenn das steht, gehen wir in den Proberaum und der Song bekommt seinen Feinschliff. Da kann dann jeder seine Muse mit einbringen.“ soweit das Statement von Juli zum Songwriting. Die Band nennt diesen Sound einfach „PUSSY PENIS POWER PUNK!“ Dazu der Kommentar von JM: „Das sind wir! Ehrlich! Authentisch! Mit unserer Musik lassen wir gern mal die Hosen runter. Auch wenn es manchmal unangenehm ist. Musik ist für uns ein Mittel Themen anzusprechen, die gern mal unterm Tisch landen. Bei uns darf das dann auch gern mit einer ordentlichen Portion Provokation auf dem Teller landen. Ehrlichkeit ist, ob süß oder sauer, somit unsere Passion! Und wir sind ja auch zwei Vulven und zwei Pimmel.“ Das stimmt inzwischen nicht mehr ganz. Es gab letztes Jahr eine Umbesetzung am Schlagzeug – mittlerweile hat die Band sich mit Heinz Lehmann und Andi Strasser gleich zwei Drummer, beide Männer, ins Boot geholt, die sich abwechselnd die Konzerte aufteilen. Auf der Bühne stehen also weiterhin vier Leute. In den letzten Monaten waren alle recht aktiv und haben neue Songs eingespielt für den ersten Longplayer: „Queendom“ mit zehn Tracks, darunter eine Neueinspielung ihres ersten Songs „BaBa“. Geboten wir zehnmal Rock And Fuck And Roll And Punk And Power And Pop – was will man(n)/frau mehr?! Released wird die Scheibe offiziell am 28. Juli, die Release-Party geht am 21. Juli im Tiki Beat in Regensburg über die Bühne. Mehr Infos zur Band unter: https://erection.jimdosite.com/