altemaelze

Sutra

Yakuza

Musik eher für ‚very open minded listeners‘!

Sieben Alben in fast 25 Jahren Bandgeschichte und ich hab‘ bis dato nichts von der Truppe gehört – ist auch eine Leistung. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass mir die Musik von Yakuza, nach Einfuhr der neuen Scheibe „Sutra“, auch viel zu anstrengend ist. Die Produktion lässt eigentlich nichts zu wünschen übrig, auch wenn mir der Gesang dann vor allem beim Einstieg in die Scheibe „2is1“ viel zu weit hinten und verwaschen daher kommt. Aber vielleicht ist das auch so gewollt. Andererseits, aber auch gut so, ist der doch mitunter sehr schräg und leicht neben der Gesangsspur, dass einem das Weiterhören doch recht schwer fällt. Gleiches gilt dann auch für die Musik, die durch diverse Stile mäandert und sich mal nach Entombed zu deren Death’n’Roll Zeit („Alice“), Queens of the Stone Age trifft auf schleifenden Trouble Doom („Echoes of the Sky“ bzw. „Walking God“), VoiVod mit viel Sisters of Mercy beim mit eher ruhigem Beginn Balsam für die Ohren darstellenden „Embers“ oder Enslaved beim orientalisch angehauchten „Capricorn Rising“ anhört. Wenn dann noch diverse Saxofonparts mit eingeschmuggelt werden wird es doch sehr Free Jazz lastig und anstrengend. Und es gibt hier etliche Songs, wo man das im Metal oft gehörte Instrument einsetzt. Wer auf Gitarrensoli steht geht allerdings leer aus. Gibt es nicht, sondern nur Geriffe, was schade ist, würde es das Ganze etwas angenehmer gestalten. Dafür ist diese Band aus Chicago allerdings echt top an den Instrumenten. Musik somit eher für ‚very open minded listeners‘, die sich zum Frühstück gerne mal Franz Zappa gemischt mit John Zorn einfahren (man höre mal bei „Psychic Malaise“ rein) und das ganze Ipecac Recordings Backprogramm im Regal stehen hat. Mr. Bungle ist allerdings echt Easy Listening gegen das hier. Definitiv nichts zum nebenbei oder im Auto hören und so gar nicht meine Musik, auch wenn einzelne Sequenzen (vor allem die VoiVod Parts) schon cool sind. Von meiner Warte aus mal neutrale vier Sterne. Der Wagemutige checkt YouTube und findet da mindestens zwei Songs vom Album zum „reinschnuppern“. (Svart) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal